Jonathan Glazer über "The Zone of Interest":"Wir fürchten uns davor, in den Tätern ganz normale Menschen zu sehen"

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"Ich wollte auf keinen Fall die Gräueltaten nachstellen": der britische Regisseur Jonathan Glazer, Mitte, am Set von "The Zone of Interest". (Foto: Leonine)

Der Regisseur Jonathan Glazer über Dreharbeiten in Auschwitz und die ordinäre Spießigkeit der Massenmörder in seinem bahnbrechenden Film "The Zone of Interest".

Interview von Johanna Adorján

Das Interview findet kurz vor der Verleihung des Europäischen Filmpreises in Berlin statt, bei dem Jonathan Glazers Film "The Zone of Interest" sechsmal nominiert war und unerklärlicherweise nur einen einzigen Preis gewonnen hat, und zwar für den besten Ton. Dafür hat er mit seinem Werk, das am 29. Februar im Kino startet, bald Chancen bei den Oscars, es ist fünfmal nominiert. "The Zone of Interest" ist ein sehr stylisher Film, der in grausam schönen Bildern vom Alltag des Ehepaars Höß erzählt, des Kommandanten von Auschwitz und seiner Frau, die mit ihren Kindern in einer Villa wohnen, die direkt ans Konzentrationslager grenzt. Der Film zeigt keine Gewalt und kein Opfer und macht dem Zuschauer das, was an diesem Ort geschehen ist, dennoch so präsent, dass er sich schon jetzt in die Filmgeschichte eingeschrieben hat. Als Auftrag, niemals zu vergessen.

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SZ Plus"The Zone of Interest" im Kino
:Die Gespenster von Auschwitz

Nie wieder ist jetzt? Wer wirklich verstehen will, was das heißt, muss diesen Film sehen: "The Zone of Interest" mit Sandra Hüller und Christian Friedel.

Von David Steinitz

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