Ende der Achtzigerjahre hielt John Röhl, der damals Stipendiat am Historischen Kolleg in München war, einen Vortrag zum Thema "Cäsarenwahnsinn". Röhl erinnerte an den Althistoriker Ludwig Quidde, der sich 1894 mit einer nur 17 Seiten langen Studie zum römischen Kaiser Caligula für alle Zeit aus der historischen Zunft herausgeschrieben (und in eine viermonatige Festungshaft hineingeschrieben) hatte. Denn alle Leser erkannten in dem verrückten antiken Kaiser die Umrisse des in Deutschland herrschenden jungen Monarchen Wilhelm II.
Zum Tod des Historikers John Röhl:Vom Wahnsinn des Kaisers
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Ab einer gewissen Fülle der Anschauung kommt es auf Thesen nicht mehr an: Das Werk des Historikers John Röhl wird schon allein wegen seiner schieren Materialfülle überleben. Jetzt ist er in Sussex gestorben.
Von Gustav Seibt
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