Kunst:Genie im Großformat

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Hugo van der Goes oder Umkreis, "Bildnis eines Mannes", um 1475/80. (Foto: The Metropolitan Museum of Art, New York)

Die Berliner Gemäldegalerie zeigt fast alle Werke des Malers Hugo van der Goes. Er war ein einflussreicher Meister des Spätmittelalters.

Von Gustav Seibt

Der niederländische Maler Hugo van der Goes gehört zu den rätselhaftesten Gestalten der Kunstgeschichte. Neben Jan van Eyck und Rogier van der Weyden ist er der dritte Hauptmeister der altniederländischen Malerei im "Herbst des Mittelalters". Mit dieser Metapher charakterisierte einst Johan Huizinga in seinem Klassiker diese Epoche, in Konkurrenz zu Jacob Burckhardts "Kultur der Renaissance in Italien". Van der Goes wurde 1440 vermutlich im flämischen Gent geboren und starb um 1482/83 in einem Kloster bei Brüssel. In seinen letzten Lebensjahren galt er als wahnsinnig, es gab einen Selbstmordversuch. Seine sich auch religiös artikulierende Verzweiflung wurde dokumentiert, so wurde er ein frühes Beispiel für das europäische Thema "Genie und Wahnsinn", mit Nachwirkungen vor allem im 19. Jahrhundert, bis zu Vincent van Gogh.

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