Hohenzollern-Debatte:Flaschen auf Thronen

Lesezeit: 3 min

Der Historiker Stephan Malinowski stellt sein neues Buch "Die Hohenzollern und die Nazis" in Berlin vor. (Foto: Fabian Sommer; dpa)

Stephan Malinowski stellt in Berlin sein Buch "Die Hohenzollern und die Nazis" vor. Ein intellektueller Gewinn in einem Rechtsstreit.

Von Gustav Seibt

Wo Gutachten und Unterlassungserklärungen waren, soll historische Erkenntnis werden: Das ist die Stufe, die nun in den Querelen um das Haus Hohenzollern und seine Rolle beim Aufstieg des Nationalsozialismus erreicht wurde. Am Ende des sehr ergiebigen Gesprächs am Dienstag bei der Vorstellung seiner monumentalen Darstellung distanziert sich der Historiker Stephan Malinowski ausdrücklich von dem juristischen Begriff des "Vorschubs" bei der Durchsetzung von Hitlers Diktatur, den das deutsche Gesetz zum Kriterium für Entschädigungen der Enteignungen in der Sowjetischen Zone seit 1945 aufgestellt hat: Diese Fragestellung kann nur in unbeantwortbare "Was wäre, wenn"-Überlegungen führen oder in den ebenso beliebigen Versuch, das Gewicht einzelner Faktoren beim Ende der Weimarer Republik zu quantifizieren, vor allem wenn das zusätzliche Kriterium der "Erheblichkeit" solchen Vorschubs eingeschätzt werden soll.

Zur SZ-Startseite

Hohenzollern-Debatte
:Totengräber der Republik

Ein wegweisendes Buch: In "Die Hohenzollern und die Nazis" erzählt Stephan Malinowski für das große Publikum, wie Mitglieder der Monarchenfamilie zu Steigbügelhaltern Hitlers wurden.

Von Lothar Müller

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: