Der Stiftungsrat des geplanten Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen hält an der Eröffnung der Jubiläumsausstellung zum 75. NRW-Gründungstag in diesem Sommer fest. Bei der Vorstellung des Planungsstandes in Düsseldorf wurde angekündigt, die Schau "Unser Land. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen" werde am 26. August im Düsseldorfer Behrensbau eröffnet, sollte die Pandemielage es irgend zulassen. Das laut Stiftungsratsmitglied Heinrich Theodor Grütter "breit angelegte, regional verzahnte und partizipative Projekt" soll danach vom Sommer 2022 an als Wanderausstellung durch das Land reisen.
Die Schau stellt einen Teil des Kernbestandes für das Haus der Geschichte NRW dar, das von 2026 an seinen permanenten Sitz im Behrensbau am Düsseldorfer Mannesmannufer erhalten wird. Er wurde 1910 von Peter Behrens errichtet und gilt als bedeutendes Beispiel der deutschen Reformarchitektur. Das Museum soll dann gemäß dem Stiftungsauftrag "die Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen, seine Vergangenheit, seine Entstehung und seine Entwicklung darstellen und anschaulich werden lassen".
Konzeptuell folgt es darin - begrenzt auf die Regionen zwischen Rhein und Ruhr, Lippe und Sieg - dem Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Hans Walter Hütter, in Personalunion Präsidiums-Vorsitzender der NRW-Stiftung und Präsident der Stiftung des Bonner Hauses der Geschichte, sieht in Fragen der Sammlungsbeschaffung keinen Prioritätenkonflikt zwischen beiden Institutionen. "Je nach Angebot stimmen wir uns da im Einzelfall ab", so Hütter. "Die thematischen Schwerpunkte sind unterschiedlich genug, um Konflikte zu vermeiden."
Bis zur Eröffnung zum 80. Gründungstag des Landes Nordrhein-Westfalen in fünf Jahren sollen zahlreiche Objekte und Zeitzeugeninterviews zusammengetragen werden; auch auf die Archive des WDR will man ausgiebig zugreifen. Spätestens 2028 soll das neue Museum dann vollständig eingerichtet sein.