Nachruf auf den Philosophen Harry G. Frankfurt:Immer ein Auge auf dem Ball

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Sich selbst verstehen: Harry G. Frankfurt, geboren 1929 in Langhorne, Pennsylvania, lehrte Philosophie in Princeton. Erst mit 36 erfuhr er, dass er bei seinen Adoptiveltern aufgewachsen war. (Foto: Uwe Steinert / imago)

Zum Tod des amerikanischen Philosophen Harry G. Frankfurt, der mit einem Buch über "Bullshit" berühmt wurde.

Von Peter Vogt

Überall und ständig stoßen wir auf "Bullshit". Aber was ist eigentlich "Bullshit"? Der amerikanische Philosoph Harry Frankfurt grenzte 1986 in einem gleichnamigen schmalen Essay "Bullshit" von der Lüge und vom Irrtum ab. Wer lügt, weiß um die Wahrheit, will aber täuschen. Wer irrt, sucht nach der Wahrheit, liegt aber falsch. Wer hingegen "Bullshit" produziert, interessiert sich einfach nicht für die Wahrheit. "Bullshit" ist deswegen für Frankfurt der schlimmste Feind der Wahrheit. Als der Aufsatz 2005 als Kommentar zur Ära Bush als kleines Büchlein wiederveröffentlicht wurde, landete er prompt auf dem ersten Platz der Bestseller-Liste der New York Times. Und Frankfurt war bald weltberühmt. Auch in den Trump-Jahren wurde "Bullshit" immer wieder gerne zitiert.

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