Erinnert sich wer an den Film "Theater des Grauens", die britische Horror-Satire mit Vincent Price aus den Siebzigerjahren? Ein verkannter Shakespeare-Mime rächt sich darin auf mörderische Art an seinen Kritikern. Er bringt einen nach dem anderen um, und zwar exakt nach dem Vorbild von Shakespeare-Dramen. Die schwarze Komödie bringt mit makabrem Humor auf den Punkt, was im realen Theaterleben oft bitterer Ernst ist: das schwierige, teils hasserfüllte Verhältnis zwischen Kunst und Kritik. Was sich am Wochenende bei der Premiere des Ballettabends "Glaube - Liebe - Hoffnung" im Opernhaus Hannover abspielte und unter dem Stichwort Hundekot-Eklat in die Theaterskandalgeschichte eingehen dürfte, klingt erst mal selber wie aus dem Drehbuch für eine gallige Komödie - wenn es nicht tatsächlich passiert wäre.
"Hundekot-Eklat" in Hannover:Dackelalarm
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Der Ballettchef der Staatsoper Hannover bewirft eine Kritikerin mit Hundekot - und ist nun suspendiert. Zum derzeit etwas gereizten Verhältnis zwischen der subventionierten Kunst und der Kritik.
Von Christine Dössel
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