Gesellschaft:Offene Türen zum Tag der Archive in Sachsen-Anhalt

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Verstaubt geht anders: Mehrere Archive öffnen landesweit am Wochenende ihre Türen. Sie wollen zeigen, wie vielseitig sie sind.

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Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Führungen, Vorträge, Ausstellungen: Mehrere Archive in Sachsen-Anhalt öffnen an diesem Wochenende ihre Türen für Besucherinnen und Besucher. Anlass ist der bundesweite Tag der Archive am 2. und 3. März, der in diesem Jahr unter dem Motto „Essen und Trinken“ steht, wie der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA) mitteilte. Der bundesweite Aktionstag soll vor allem auf die vielfältigen gesellschaftlichen Funktionen der Archive aufmerksam machen. Er wird alle zwei Jahre vom VdA unter einem wechselndem Motto initiiert. Den ersten Tag der Archive gab es 2001.

In Magdeburg lassen am Samstag sowohl der Standort des Landesarchivs als auch das Stadtarchiv einen Blick hinter die Kulissen zu. Im Landesarchiv gibt es eigenen Angaben zufolge Führungen, eine Schreibwerkstatt zu historischen Schriften und ein Archivkino. Auch zu neuen Recherchemöglichkeiten in den Bibliotheksbeständen und über Ausbildungsangebote will die Behörde informieren.

Das Stadtarchiv Magdeburg will mit der Ausstellung „Alltag in Magdeburg 1940 bis 1950. Zwischen Bombenkrieg und Neubeginn.“ begeistern. Sie zeige Fotografien von Paul Gehlert. An der Ausstellung sei auch die Gedenkstätte Moritzplatz beteiligt. Blicke hinter die Kulissen des Stadtarchivs würden zu jeder vollen Stunde geboten. Erstmals zu sehen sei der um 1894 errichtete Zentrifugensaal der ehemaligen Zuckerfabrik Hennige, der nun als moderner Seminar- und Veranstaltungsbereich genutzt werden soll, hieß es.

In Halle biete das Stasi-Unterlagen-Archiv am Samstag ein Programm an, vor allem Führungen und Vorträge. In dem besonderen Archiv werden laut eigenen Angaben mehr als 7000 laufende Meter Akten, Fotos, audiovisuelle Medien und mehr als 2,5 Millionen Karteikarten verwahrt. Ein Vortrag befasse sich unter dem Titel „Eine große Freude?! Der deutsch-deutsche Paketverkehr im Kalten Krieg“ mit den unterschiedlichen Lebenswelten in Ost und West im Allgemeinen sowie mit Kaffee, Orangen, Seife und Schokolade im Speziellen.

Mit Magazinführungen, historischen Filmausschnitten und der Vorstellung ausgewählter Archivalien will sich das Stadtarchiv Halberstadt am Samstag am Aktionstag beteiligen. Am Standort des Landesarchivs in Merseburg werde ein „Expertentisch“ eingerichtet, hieß es. Hier begutachten Experten am Samstag die von Besucherinnen und Besuchern mitgebrachten historischen Dokumente wie Urkunden, Postkarten und Feldpostbriefe. Diese werden von den Spezialisten entziffert und historisch eingeordnet, wie es hieß. Zudem habe das Archiv ein vielseitiges Vortragsprogramm aufgelegt.

Auch am Sonntag gebe es landesweit Veranstaltungen, etwa in der Erlebniswelt der Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei in Freyburg, wo es unter anderem um Werbung des 19. und 20. Jahrhunderts gehen soll. In der Lutherstadt Wittenberg werden seltene Einblicke in das Archiv der Stadtkirchengemeinde möglich und in Schönebeck sollen Präsentationen und Gespräche das übergeordnete Thema „Essen und Trinken“ aufgreifen, hieß es vom VdA.

© dpa-infocom, dpa:240301-99-177514/2

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