Gemälde sichergestellt:Die Kunst des Raubens

Der Diebstahl des Caravaggio-Gemäldes "Der Judaskuss" hatte 2008 für riesiges Aufsehen gesorgt - jetzt hat das BKA in Berlin das Bild sichergestellt. Es soll 100 Millionen Euro wert sein.

Nur wenige Wochen nach dem spektakulären Kunstraub in Paris ist nun in Berlin ein berühmtes Gemälde von Caravaggio sichergestellt worden. Das Bild war am 30. Juli 2008 aus dem "Museum für westeuropäische und orientalische Kunst" in der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer gestohlen worden - der Diebstahl hatte damals für großes Aufsehen gesorgt.

Es hat ein wenig gelitten: Das 2008 gestohlene Gemälde "Der Judaskuss" ist wieder da. (Foto: dpa)

Beamte von Bundeskriminalamt konnten das Bild nun sicherstellen und vier Mitglieder einer internationalen Diebesbande festnehmen. Die Tatverdächtigen gingen den Ermittlern bereits am vergangenen Freitag im Rahmen einer länderübergreifenden Operation unter der Federführung der Frankfurter Staatsanwaltschaft ins Netz, wie das BKA am Montag mitteilte. In der Ukraine seien 20 weitere mutmaßliche Mitglieder der Bande festgenommen worden.

Das Werk "Die Festnahme Christi", auch bekannt als "Der Judaskuss", hat laut BKA nach ukrainischen Behördenangaben einen Wert im zweistelligen Millionenbereich. Andere sprechen bei dem 1602 gefertigten Gemälde von einem Schätzwert von 100 Millionen Euro.

Unbekannte waren 2008 in das ukrainische Museum eingedrungen und hatten die Leinwand aus dem Rahmen herausgeschnitten. Bundeskriminalamt und die ukrainische Polizei konnten nun ermitteln, dass ein Verkauf am Freitag in Berlin über die Bühne gehen sollte. Die Verdächtigen, drei Ukrainer und ein Russe, hätten sich dazu mit einem Kaufinteressenten getroffen. Am Übergabeort erfolgte schließlich der Zugriff. Ein Sachverständiger habe inzwischen bestätigen können, dass es sich um das gestohlene Werk handelt, das Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio (1571-1610), zugeschrieben wird.

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