Hameln:Kompromiss zu NS-Dokumentationsort Bückeberg gefunden

Hameln (dpa/lni) - Im Streit um den geplanten Dokumentationsort Bückeberg haben sich der Landkreis Hameln-Pyrmont und die Gemeinde Emmerthal auf einen Kompromiss geeinigt. Die Anhöhe war eine zentrale Propagandastätte der Nazis, bei den "Reichserntedankfesten" in den 1930er Jahren jubelten hier Hunderttausende Adolf Hitler zu. Der am Freitag vorgestellte Kompromiss sieht unter anderem vor, dass der untere Bereich des Bückeberg doch nicht baulich verändert wird.

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Hameln (dpa/lni) - Im Streit um den geplanten Dokumentationsort Bückeberg haben sich der Landkreis Hameln-Pyrmont und die Gemeinde Emmerthal auf einen Kompromiss geeinigt. Die Anhöhe war eine zentrale Propagandastätte der Nazis, bei den „Reichserntedankfesten“ in den 1930er Jahren jubelten hier Hunderttausende Adolf Hitler zu. Der am Freitag vorgestellte Kompromiss sieht unter anderem vor, dass der untere Bereich des Bückeberg doch nicht baulich verändert wird.

Informationen über die Bedeutung des Propagandaortes soll es in der Nähe des Weserradweges sowie im etwa fünf Kilometer entfernten Museum Börry geben. Das ehemalige Pastorenhaus soll dazu für ungefähr 400 000 Euro ausgebaut werden. Dazu werde eine unterstützende weitere Finanzierung durch Förderprogramme angestrebt, heißt es in dem Kompromiss. Im Gegenzug will die Gemeinde Emmerthal eine geplante Einwohnerbefragung zunächst aussetzen.

Der neue Erinnerungsort soll mit finanzieller Hilfe von Stiftungen, Bund und Land eingerichtet werden. Bisher waren die Kosten auf 450 000 Euro beziffert worden.

Im März hatte der Kreistag grünes Licht für ein Konzept gegeben, das unter anderem einen Weg mit Informationsinseln auf dem Gelände vorsieht. CDU und AfD stimmten damals dagegen. Die Kritik an dem Projekt kam vor allem von Anwohnern, die Besucherströme in der ruhigen Gemeinde befürchteten und auch mit den Kosten argumentierten.

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