Berlin:Langer Applaus für „Das schweigende Klassenzimmer“

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Berlin (dpa) - Der Film "Das schweigende Klassenzimmer" über eine Schulklasse, die zu DDR-Zeiten aus politischen Gründen kein Abitur machen durfte, hat auf der Berlinale minutenlangen Applaus bekommen. Zur Premiere am späten Dienstagabend im Berliner Friedrichstadtpalast war auch der Autor des gleichnamigen Buches, Dietrich Garstka, gekommen. Er hatte mit seiner eigenen Geschichte die Vorlage für den Film geliefert.

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Berlin (dpa) - Der Film „Das schweigende Klassenzimmer“ über eine Schulklasse, die zu DDR-Zeiten aus politischen Gründen kein Abitur machen durfte, hat auf der Berlinale minutenlangen Applaus bekommen. Zur Premiere am späten Dienstagabend im Berliner Friedrichstadtpalast war auch der Autor des gleichnamigen Buches, Dietrich Garstka, gekommen. Er hatte mit seiner eigenen Geschichte die Vorlage für den Film geliefert.

Regisseur Lars Kraume (Der Staat gegen Fritz Bauer) hatte die Geschichte von Solidarität, bedrückenden Befragungen durch DDR-Funktionäre, nicht aufgearbeiteten Begebenheiten aus der Vergangenheit, Zusammenhalt und Freiheitswillen in den DDR-Vorzeigeort Stalinstadt verlegt - das heutige Eisenhüttenstadt.

Aus Solidarität mit dem antikommunistischen Aufstand in Ungarn legen die Schüler zwei Schweigeminuten ein. Die komplette Klasse fliegt von der Schule und darf in der gesamten DDR kein Abitur machen. Damit haben weder die Schüler, noch der Direktor oder die Eltern gerechnet. Die meisten der Schüler fliehen in den Westen, wo sie doch noch ihr Abitur machen.

„Ich habe diese Geschichte drei Mal erlebt“, sagte Garstka nach der Aufführung sichtlich gerührt. „Zum ersten Mal 1956, mit 17 Jahren, zum zweiten Mal, als ich das Buch schrieb - irgendwas mit 60 - und zum dritten Mal, am intensivsten, als der Film entstand. Er sei glücklich, dass er auf das Team um Kraume getroffen sei. „Man kann ja ganz anderes erleben.“

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der zusammen mit seiner Tochter zu der Premiere gekommen war, zeigte sich nachdenklich wie begeistert: „Eine tolle Geschichte.“

Auf der Berlinale lief der Film nicht im Wettbewerb, sondern in der Reihe „Berlinale Spezial“. Kinostart ist am 1. März.

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