Der Behauptung, wir würden in einer Klassengesellschaft leben, wird heute kaum noch so entschieden widersprochen wie während des Kalten Krieges. In den Sozialwissenschaften, gewiss einer Blase für sich, ist die These inzwischen sogar eher eine Mainstream-Ansicht. Seitdem in Amerika Thomas Frank ("What's the Matter with Kansas?"), in Frankreich Didier Eribon ( "Rückkehr nach Reims") und hierzulande Oliver Nachtwey ( "Die Abstiegsgesellschaft") für Furore gesorgt haben, fokussiert der akademische Diskurs wieder Kategorien wie Klasse und Kapitalismus statt Schicht und soziale Marktwirtschaft.
Erik Olin Wright: "Warum Klasse zählt":Fataler Selbstbetrug
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Der Kinofilm "Parasite" war ein Hit, aber warum interessieren sich im echten Leben so wenig Menschen für Klassenfragen? Der Soziologe Erik Olin Wright hat ein erhellendes Buch zu der Frage geschrieben.
Von Jan Schroeder
Klassengesellschaft, Industriegesellschaft, Spaßgesellschaft - sich über populäre soziologische Zeitdiagnosen lustig zu machen, ist leicht. Warum gibt es sie trotzdem?
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