Musikausbildung:Labor für Individualisten

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"Ich wusste nicht, dass man so etwas darf": Das Jubiläumskonzert zur Feier der ersten 20 Jahre der Akademie des "Ensemble Modern". (Foto: Wonge Bergmann)

Vor 20 Jahren gründete das "Ensemble Modern" seine Akademie. Die lehrt auch zeitgenössische Musik, vor allem aber: Freiheit und Selbständigkeit.

Von Egbert Tholl

Der erste Eindruck: Das ist organisiertes Chaos. Scheinbar zufällig sind in dem großen Raum unterm Dach Instrumente, Musikerinnen und Musiker verteilt, jeder und jede scheint das zu machen, was ihm oder ihr gerade einfällt. Aber hinter allen klanglichen Wucherungen, hinter jeder scheinbar zufälligen Idee steht ein Plan, natürlich, schließlich wird hier ein Stück Musik erarbeitet. Wer allerdings jemals bei der Probe eines "normalen" Orchesters zugegen war, ist dennoch sehr verdutzt, wie das hier funktioniert. Hier ist nichts hierarchisch, hier sagt keiner unterfüttert von der Weisheit seiner künstlerischen Erkenntnis, wie etwas unabdingbar zu sein hat, hier gibt es keinen Dirigenten als Personifikation quasi-absolutistischer Macht. Nein, hier erarbeiten Mitglieder des Ensemble Modern zusammen mit ihren Stipendiaten Hans Zenders "Modelle".

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