Am Ende seines Reportagenbuchs zu dem riesenhaften, neun Monate dauernden Strafprozess über die Pariser Terroranschläge vom 13. November 2015 gesteht Emmanuel Carrère eine persönliche Schwäche: "Ich weiß nicht, ob dieser Charakterzug einen guten oder einen schlechten Richter aus mir machen würde, aber ich lasse mich leicht überzeugen. Ich schließe mich den Überlegungen von anderen leicht an, was einerseits eine Qualität ist - Unvoreingenommenheit -, andererseits eine Schwäche - die Gefahr, ein Fähnchen im Wind zu sein, das immer die Meinung dessen teilt, der das letzte Wort hatte. Meine innere Überzeugung ist labil und unentschieden."
Emmanuel Carrère über den Bataclan-Prozess:Wie man Frieden macht
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Emmanuel Carrère hat eine Gerichtsreportage zum Prozess über die Anschläge vom November 2015 in Paris geschrieben. Sie ist erschütternd.
Von Gustav Seibt

Bataclan-Prozess:Hört auf zu sagen, dass ihr Glück hattet
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