"Asche" an den Münchner Kammerspielen:Totenklage mit KI

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Die Bühne der Münchner Kammerspiele ist so wohlstandsvermüllt wie die Welt. Auf dem Foto: die gewohnt souveräne Katharina Bach, die dem Abend am Ende noch eine Rockballade beisteuert. (Foto: Maurice Korbel)

Falk Richter bringt an den Münchner Kammerspielen Elfriede Jelineks "Asche" zur Uraufführung.

Von Christine Dössel

"Alles auf Anfang!", lautet an diesem Theaterabend die Parole - zumindest zu Beginn, und dann später noch mal, wenn die Möglichkeit einer robusteren Parallelwelt ins Auge gefasst wird, weil die jetzige ja nichts mehr taugt. Alles auf Anfang! Als könne man die Uhr, die sowieso nicht mehr richtig tickt, noch einmal zurückstellen und herausfinden aus dem Schlamassel, dem selbst fabrizierten, oder wer immer ihn angerichtet hat. Wer, wenn nicht das Theater, diese uralte Als-ob-Maschine, könnte das bewerkstelligen? So tun, als gäbe es eine Alternative. Und dabei eine Gemeinschaft herstellen, ein Miteinander, und sei es nur in der gemeinsamen Denk-, Lach- und Trauerarbeit. Geteiltes Leid ist halbes Leid, heißt es nicht so?

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