Elfi Conrad: "Schneeflocken wie Feuer":Wovon wir reden, wenn wir von Missbrauch reden

Lesezeit: 4 Min.

Die Ich-Erzählerin über sich als junge Frau in den Sechzigerjahren: "Innerlich verfügten wir über eine ausgeklügelte Raffinesse, uns in Szene zu setzen. Und ich war in dieser Hinsicht skrupellos". (Foto: Seyfferth/imago/Peter Seyfferth)

Elfi Conrads mitfühlender Roman über eine ungleiche Liebe und emotionale Gewalt in Familie und Schule.

Von Insa Wilke

Wer sich als Frau mühsam aus sozialer und mentaler Enge herausarbeiten musste, verfolgt durchaus mit Unbehagen eine Rhetorik im Umfeld der Metoo-Bewegung, die mit guter Absicht jungen Frauen eine selbständige Willens- und Entscheidungskraft abzusprechen scheint. Bemerkenswert dagegen dieser Satz: "Ich war siebzehn, und ich war eine Frau." Und es geht noch weiter: "Innerlich verfügten wir über eine ausgeklügelte Raffinesse, uns in Szene zu setzen. Und ich war in dieser Hinsicht skrupellos", heißt es und weiter: "Er hatte keine Chance, mir zu entkommen."

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