Der Kulturmanager Andreas Hoffmann wird neuer Geschäftsführer der Documenta in Kassel. Er trete seine Position bei der bekanntesten Schau für zeitgenössische Kunst am 1. Mai an, teilte die Documenta am Donnerstag mit. Hoffmann, geboren 1971, ist derzeit noch Geschäftsführer des Bucerius Kunst Forums in Hamburg. Bis zur Übernahme des Amtes leitet weiterhin Ferdinand von Saint André die Geschäfte.
Saint André war nach dem Ende der Documenta Fifteen im September als Interimsgeschäftsführer eingestellt worden. Zuvor hatte Kulturmanager Alexander Farenholtz die Geschäfte zeitweise übernommen, nachdem die Generaldirektorin der Documenta, Sabine Schormann, ihr Amt einen Monat nach Beginn der Schau niedergelegt hatte. Auslöser war der Skandal um Documenta-Kunstwerke, die als antisemitisch interpretiert worden waren. "Mit der Personalentscheidung für den neuen Geschäftsführer geht auch eine Weichenstellung für die Zukunft der Documenta in Kassel einher", sagten der Documenta-Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), und Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne).
Viel entscheidender für die Zukunft der Documenta dürften aber die nächsten Wochen und Monate werden. Ende Januar will die zur Frage der antisemitischen Kunstwerke eingesetzte Expertenkommission ihren Abschlussbericht vorstellen. Im Kulturstaatsministerium wird unterdessen geprüft, wie der Bund seinen verlorenen Einfluss auf die Documenta zurückgewinnen kann. Das hängt auch davon ab, ob der Kasseler Oberbürgermeister und Documenta-Aufsichtsratchef Christian Geselle bei der Kasseler OB-Wahl im März wiedergewählt wird. Geselle wehrt sich bislang gegen mehr Mitsprache des Bundes.
