Die Rede des Bundespräsidenten war schon geschrieben. "Meine lieben deutschen Landsleute diesseits und jenseits der Demarkationslinie, Soldaten der Bundeswehr. Der Friede ist in äußerster Gefahr. Heute früh haben Einheiten der sowjetzonalen Volksarmee die Demarkationslinie überschritten und erste Kampfhandlungen ausgelöst." Mit diesen Worten hätte sich Heinrich Lübke aus dem Regierungsbunker in Bad Neuenahr-Ahrweiler über den Rundfunk an die deutsche Bevölkerung wenden sollen. Der Text lag schon bereit im Jahr 1961, als mit dem Mauerbau in Berlin der Kalte Krieg auf einen seiner gefährlichen Höhepunkte zusteuerte, samt wochenlangem Einander-Anstarren von amerikanischen und sowjetischen Panzern am Checkpoint Charlie.
Ausstellung:Geschichte, die nicht Wirklichkeit wurde
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Eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin befasst sich mit Momenten, die auch hätten anders verlaufen können. Und geht der Frage nach: Warum passiert alles so, wie es passiert?
Von Gustav Seibt
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