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Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es andersrum: Wertvolles aus dem Wortschatz der DDR - in Bildern.
Wie man sich verständigt und das alltägliche Überleben mit Witz und Ironie bewältigt, das zeigen die vielen in der DDR neu gebildeten Wörter und Redewendungen, die im deutschen Sprachraum sonst nicht gebraucht wurden. Sie stehen für die Phantasie, den schwarzen Humor und den Erfindungsreichtum der Benutzer, die sich darin übten, zwischen den Zeilen zu lesen und vielseitig mit der Sprache umzugehen. Inzwischen ist dieser Wortschatz in verschiedenen Lexika gesammelt.
Begriffe
Arbeiterschließfach: (Einraum-)Plattenbauwohnung.
Plattenbau in Dresden / Foto: ap
SZ am Wochenende vom 7./8.11.2009/sueddeutsche.de/iko
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Ballast der Republik: Umgangssprachlich für Palast der Republik, da zur schnellen Fertigstellung des Repräsentativgebäudes aus der gesamten DDR Bauarbeiter nach Berlin kamen.
2008: Der Berliner Domen von den Resten des abgerissenen Palasts der Republik aus gesehen/ Foto: getty
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Blauer Würger, auch Blauer Klaus: billigster klarer Schnaps mit blauem Etikett.
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Blockflöten: Bezeichnung für die kleinen, neben der SED bestehenden Blockparteien und deren Mitglieder (Nachwendezeit).
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Erichs Krönung: scherzhafte Bezeichnung der mit Ersatzkaffee gestreckten Pulverkaffeemischung.
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Freilenkung von Wohnraum: Umschreibung für staatliche Einflussnahme auf Beendigung und Neubegründung von Mietverhältnissen.
Eine Mauer auf dem Gelände des ehemaligen Palastes der Republik / Foto: dpa
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Gehhilfe: abwertend für die Pkw-Baureihe Trabant.
2009: Eine Statue von Euer Helge in Berlin / Foto: afp
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Horch und Guck, auch Horch, Guck und Greif: volkstümliche Bezeichnung für das Ministerium für Staatssicherheit.
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Jahresendflügelfigur: Weihnachtsengel, ein christlicher Begriff sollte mit einer neuen "sozialistischen" Hülle versehen werden.
Eine Darstellerin des Theaterstücks "Engel über Berlin" zum 20. Jahrestag des Mauerfalls. / Foto: dpa
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Kosakendollar: abwertende Bezeichnung für die Mark der DDR.
Links: Münzen aus der DDR. Rechts: Eurocent-Stücke / Foto: dpa
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Märchenauge: Bezeichnung für das Parteiabzeichen der SED.
1988: Parteilogo der SED in Berlin / Foto:dpa
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Rotlichtbestrahlung: spöttische Umschreibung für politische Indoktrination.
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Tal der Ahnungslosen: Bezeichnung für den Raum Dresden, wo Westfernsehen überwiegend nicht empfangen werden konnte
Dresden im Jahr 2009 / Foto: dpa
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Uwubu: Kurzform für Ulbrichts Wucherbude; abwertende Bezeichnung für ein in den sechziger Jahren eröffnetes Geschäft in Berlin-Mitte, in dem westliche Produkte verkauft wurden
2004: Die Kühlerfront eines alten Trabant 500 in den deutschen Nationalfarben, Klein-Ossi-Land im ostsächsischen Kleinwelka. / Foto: dpa
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Losungen
Der Sozialismus rupft uns alle. (Statt: Der Sozialismus ruft uns alle.)
V. Parteitag der SED 1958: Walter Ulbricht (Erster Sekretär des ZK der SED; Mitte), Nikita Chruschtschow (Erster Sekretär des ZK der KPdSU, li.), Ministerpräsident Otto Grotewohl (re.). / Foto: dpa
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Von der Sowjetunion lernen, heißt siechen lernen. (Statt: Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen.)
Karl-Marx-Allee am 7. Oktober 1989 in Berlin mit dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow (2.v.l.) und dem DDR-Staatsratsvorsitzenden und SED-Generalsekretär Erich Honecker (3.v.l.) / Foto: dpa
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Aus dem Kabarettprogramm
Ruhla-Uhren gehen nach wie vor.
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Arbeite mit, plane mit, reagiere mit - wird zu: resigniere mit.
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Redewendungen:
Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es andersrum.
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Aus der Werbung:
Eine kleine flotte Biene ist die Teppichkehrmaschine.
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Stets dienstbereit zu Ihrem Wohl ist immer der Minol-Pirol!
Entnommen u. a. aus: Sprache in der DDR. Ein Wörterbuch.Von Birgit Wolf, de Gruyter, Berlin, New York , 2000
2004: Der 'Minol-Pirol' vor einer neu eroeffneten Minol-Tankstelle in Berlin. / Foto: ap