Rudolstadt:Unterstützung für Landesmuseum auf Heidecksburg gefordert

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Das Landesmuseum auf der Heidecksburg wird aus Sicht von Verantwortlichen bei den jüngst beschlossenen Fördermitteln für Thüringens Residenzkultur zu wenig...

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Rudolstadt (dpa/th) - Das Landesmuseum auf der Heidecksburg wird aus Sicht von Verantwortlichen bei den jüngst beschlossenen Fördermitteln für Thüringens Residenzkultur zu wenig bedacht. Ein Großteil der Bundesmittel für Projektförderung gingen an die Stiftung Schloss Friedenstein, die Klassik Stiftung Weimar und das Lindenau-Museum in Altenburg, erklärten der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten (STSG) in einer Stellungnahme am Freitag. Das in Trägerschaft des Landkreises befindliche Thüringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt könne dagegen allenfalls vom kleineren, noch nicht zugeordneten Teil der Projektmittel profitieren.

„Dies ist bei weitem nicht ausreichend, um den Bedarf des Landesmuseums mit drei Außenstandorten in den Bereichen Restaurierung, Digitalisierung und Depotausstattung zu decken“, so die Kritik weiter. Die in Teilen akute Problemlage des Landesmuseums könne nicht auf eine mögliche zweite Förderperiode warten. Bei dem Landesmuseum mit einer Sammlung von mehr als einer Million Objekten und rund 100 000 Besuchern im Jahr handele es sich um eines der größten und besucherstärksten Museen im Freistaat.

Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten hat ihren Sitz auf der Heidecksburg und ist zudem für das Schlossgebäude verantwortlich. Der Sanierungsbedarf für die einstige Residenz der Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt belaufe sich auf 38 Millionen Euro. Im Nordflügel und insbesondere am Dach liefen aktuell Notmaßnahmen.

Durch einen Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestags soll die Stiftung allerdings 200 Millionen Euro von Bund und Land erhalten, um den Sanierungsstau an den historischen Bauten anzugehen, für die sie verantwortlich ist. 31 Liegenschaften gehören bislang zur Stiftung. Museen und Sammlungen, die sich darin befinden gehören in der Regel aber in den Aufgabenbereich anderer Träger - wie das auch beim Landesmuseum auf der Heidecksburg der Fall ist.

Allerdings gibt es Pläne der Regierung, die Schlösserstiftung umzustrukturieren: Unter anderem könnten weitere Liegenschaften, aber möglicherweise auch die dort befindlichen Museen und Sammlungen.

Der Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestags und die Konzentration der Projektmittel auf drei Einrichtungen liege in der Verantwortung der Abgeordneten des Deutschen Bundestages, teilte derweil die Sprecherin von Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) mit. „Das Anliegen der Landesregierung ist, dass darüber hinaus auch weiter Museen in Thüringen von den in Aussicht gestellten Bundesmitteln profitieren können.“

Einzelheiten würden derzeit in einem Verwaltungsabkommen mit dem Bund verhandelt. Eine pauschale Aufteilung der Mittel auf bestimmte weitere Museen sei dabei aber nicht vorgesehen. „Außerdem ist es unser Ziel, dass durch die Zuwendungen des Bundes frei werdende Landesmittel der gesamten Museumslandschaft in Thüringen zugutekommen“, hieß es weiter aus der Staatskanzlei.

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