Frankfurt am Main:Lackprofile konservieren bedeutende römische Fundstücke

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Tierknochen, Zähne, ein Stück Lanze und ein handgeschmiedeter Nagelkopf: Ein besonderes Konservierungsverfahren macht Bodenfunde aus dem im vergangenen Jahr in Frankfurt-Heddernheim entdeckten römischen Tempelbezirk sichtbar. Die insgesamt elf Meter langen Lackprofile einer archäologischen Fundstätte sollen 2018 im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt und später in Frankfurt ausgestellt werden, wie Kulturdezernentin Ina Hartwig und Planungsdezernent Mike Josef (beide SPD) am Mittwoch in Frankfurt ankündigten.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Tierknochen, Zähne, ein Stück Lanze und ein handgeschmiedeter Nagelkopf: Ein besonderes Konservierungsverfahren macht Bodenfunde aus dem im vergangenen Jahr in Frankfurt-Heddernheim entdeckten römischen Tempelbezirk sichtbar. Die insgesamt elf Meter langen Lackprofile einer archäologischen Fundstätte sollen 2018 im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt und später in Frankfurt ausgestellt werden, wie Kulturdezernentin Ina Hartwig und Planungsdezernent Mike Josef (beide SPD) am Mittwoch in Frankfurt ankündigten.

Restaurator Thomas Flügen beschrieb die Herstellung der Lackprofile so: Auf die archäologischen Bodenfunde seien zwei bis drei Millimeter eines Spezialklebstoffs aufgebracht und dann eine mehrere Zentimeter dicke Schicht abgerissen worden. „In dieser Art und Weise hat man das noch nicht gemacht.“

Der Tempelbezirk mit mindestens fünf Tempeln war 2016 bei Grabungen im Zentrum der römischen Stadt Nida freigelegt worden. „Der Bezirk ist für die Römerzeitforschung in ganz Deutschland eine außerordentliche Besonderheit“, sagte die Leiterin des Denkmalamts, Andrea Hampel. Die Ausgrabungen auf dem mehr als 4500 Quadratmeter großen Areal dauern mindestens noch bis Jahresende.

Der kommissarische Leiter des Archäologischen Museums, Carsten Wenzel, ergänzte: In den Gruben fänden sich Hinweise auf Opfer- und Kulthandlungen vor 2000 Jahren und zwar in einer Fülle und Breite wie an keinem andern Ort nördlich der Alpen. Dabei handele es sich um den Kult einer Mysterienreligion, den Jupiter-Dolichenus, über den wenig bekannt sei.

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