Binz:Prora als Lernort: Land will Gebäude kaufen

Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, lächelt. (Foto: Danny Gohlke/dpa/Archivbild)

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat den nächsten Schritt hin zur Einrichtung eines Dokumentationszentrums in Prora auf Rügen gemacht. Das...

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Schwerin/Prora (dpa/mv) - Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat den nächsten Schritt hin zur Einrichtung eines Dokumentationszentrums in Prora auf Rügen gemacht. Das Kabinett habe dafür den Kauf eines Gebäudeteils der Anlage beschlossen, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Der Kaufpreis beträgt demnach ein Euro zuzüglich Notarkosten. Für die Sanierung wollten Land und Bund jeweils 6,85 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Der Landtag muss dem Kauf und der Sanierung noch zustimmen.

Bei der Anlage in Prora handelt es sich mit 4,5 Kilometern Länge um eines der größten NS-Bauwerke. In dem auch Koloss von Rügen genannten Gebäude wollten die Nazis ein Seebad für 20 000 Menschen einrichten. Es war allerdings nie als solches in Betrieb genommen worden. Während des Zweiten Weltkriegs gab es hier unter anderem ein Lazarett oder Polizeibataillone wurden hier für ihren Einsatz gegen Partisanen und Juden ausgebildet.

„Proras Lage direkt an der Ostsee macht den Ort besonders. Seine Geschichte ist zugleich ein schwieriges Erbe“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Es sei wichtig, dass man sich mit der Geschichte auseinandersetze. Auf rund 350 Quadratmetern sollen Ausstellungsräume, eine Bibliothek oder Seminar- und Büroräume entstehen. Nach den Plänen des Landes soll der Lernort in unmittelbarer Nachbarschaft der Jugendherberge in Block fünf entstehen. Der Block ist der einzige der fünf komplett erhaltenen Blöcke der denkmalgeschützten Anlage, der nicht an Privatinvestoren für Ferien-, Eigentums- und Mietwohnungen verkauft wurde.

© dpa-infocom, dpa:210316-99-847871/2

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