Bernau bei Berlin:Neue Welterbe-Stätte soll kein „Bauhaus-Disneyland“ werden

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Bernau (dpa/bb) - Bernau und die Aufnahme der ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in die Welterbeliste: Nachdem das Unesco-Komitee am Sonntag im polnischen Krakau seine Entscheidung bekanntgab, rüstet sich die Stadt am nordöstlichen Berliner Stadtrand für Besucher. "Das erste Fachpublikum ist schon da", sagte Bürgermeister André Stahl (Linke) am Mittwoch. Mit der Aufnahme in die Welterbeliste rücke das Areal auch touristisch verstärkt ins Interesse. "Das wird weitere Besucher anziehen", sagt er.

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Bernau (dpa/bb) - Bernau und die Aufnahme der ehemaligen Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) in die Welterbeliste: Nachdem das Unesco-Komitee am Sonntag im polnischen Krakau seine Entscheidung bekanntgab, rüstet sich die Stadt am nordöstlichen Berliner Stadtrand für Besucher. „Das erste Fachpublikum ist schon da“, sagte Bürgermeister André Stahl (Linke) am Mittwoch. Mit der Aufnahme in die Welterbeliste rücke das Areal auch touristisch verstärkt ins Interesse. „Das wird weitere Besucher anziehen“, sagt er.

Stahl will, dass die „Bauhaus-Kultur mit all ihren Facetten abseits von Dessau erlebbar wird“. So soll bis zum 100. Bauhaus-Jubiläum im Jahr 2019 ein Besucherzentrum als zentrale Anlaufstelle entstehen. Die Kosten bezifferte Stahl auf rund eine Million Euro. Zwei Drittel davon übernimmt das Bundesbauministerium. Zugleich werden derzeit für 1,8 Millionen Euro die Außenanlagen umgestaltet. „Es soll so eine touristische Infrastruktur entstehen, die diesem wichtigen Standort gerecht wird“, sagte der Bürgermeister.

Ein Architekten-Wettbewerb für das Besucherzentrum soll noch in diesem Jahr gestartet werden. „Hierbei geht aber Klasse vor Schnelligkeit“, sagte Landeskonservator Thomas Drachenberg in Bernau. „Schließlich soll das Zentrum in 10 bis 20 Jahren so aussehen, als wenn es schon immer in das Ensemble gehörte.“ Daher sei es „kein Muss“, dass das Zentrum tatsächlich zum Bauhaus-Jubiläum fertig werde.

Zusammen mit dem Brandenburger Kulturministerium soll auch ausgelotet werden, wie ein Betreibermodell für das Besucherzentrum aussehen könnte. Ressortchefin Martina Münch (SPD) sicherte Stahl ihre Unterstützung zu. „Ein solches Kleinod lassen wir nicht aus den Augen.“ Zahlen nannte sie am Mittwoch auf einem Pressetermin in Bernau allerdings nicht.

Drachenberg erklärte dann noch, dass in Bernau kein „Bauhaus-Disneyland“ entstehen werde. Er verwies darauf, dass der Meyer-Wittwer-Bau von der Handwerkskammer Berlin (HWK) als Internat genutzt werde. „Hier übernachten jährlich mehr als 8000 Gerüstbauer-Lehrlinge und der Bau soll auch künftig für Bildungszwecke genutzt werden“, fügte HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Wittke hinzu. Er sei sicher, dass eine Lösung gefunden werden könne, dass sich die historische Stätte für Bauhaus-Touristen öffne und zugleich weiterbetrieben werde.

Neben der Anlage in Bernau wurden auch fünf Dessauer Laubenganghäuser neu ins Welterbe aufgenommen. Bisher umfasste das Bauhaus-Welterbe mehrere Ensembles und Denkmäler in Weimar und Dessau.

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