"Das Lehrerzimmer" im Kino:Klassentest

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Sie findet den Dieb, der in der Schule umgeht - und löst eine brutale Kettenreaktion aus: Leonie Benesch in "Das Lehrerzimmer". (Foto: Alamode)

Eine Lehrerin gerät zwischen die Fronten von Schülern, Kollegen und Eltern, als sie heimlich im Lehrerzimmer eine Kamera installiert. Über den herausragenden Kinofilm "Das Lehrerzimmer".

Von Johanna Adorján

Wenn deutsche Kinofilme an einer Schule spielen, sind es in der Regel Komödien, und zwar oft extrem alberne, als gelte es noch Jahrzehnte später den Schrecken abzuschütteln, der den Filmschaffenden offenbar tief in den Knochen sitzt. Die andere Möglichkeit: Es sind Dokumentarfilme, die eine besondere Lehrerpersönlichkeit vorstellen, deren Arbeitsplatz sich entweder an einem abgelegenen Ort befindet oder an einem urbanen sozialen Brennpunkt. Dass ein erwachsener, im besten Sinne dramatischer Kinospielfilm an einer Schule spielt, das kennen wir eigentlich nur aus Frankreich. Dabei ist Schule so ein interessanter Ort. Wo sonst prallen schon früh am Morgen so viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters zusammen und sind dann den halben Tag lang gezwungen, das Beste draus zu machen? Hier formt sich die Gesellschaft von morgen. Wird erprobt, wie sich das Individuum im Kollektiv verhält, wie viel Widerstand jemand Autorität entgegensetzt, wer Einfluss hat, wo Macht endet, und manchmal lässt sich im Rückblick feststellen, dass genau hier ein Leben als Außenseiter begann.

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