Krieg und Corona:Putin hat gewonnen

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Die Zahlen steigen wieder, aber im Blick der Öffentlichkeit spielt Corona während des Kriegs kaum eine Rolle. (Foto: Imago/Rüdiger Wölk)

Seit dem Einmarsch in die Ukraine ist Corona besiegt. Zumindest könnte man das denken. Über die Grenzen unserer Aufmerksamkeit und darüber, was das für Krisen und Katastrophen bedeutet.

Kommentar von Werner Bartens

Dieser Sieg ist Wladimir Putin schon jetzt nicht mehr zu nehmen: Er hat gegen das Coronavirus gewonnen. Was in zwei Jahren weder dem melancholischen Lothar Wieler vom Robert-Koch-Institut noch dem rheinischen Finstermann Karl Lauterbach vom Team Lanz gelungen ist, das hat der russische Diktator an nur einem Tag geschafft. Mit dem Überfall auf die Ukraine vom 24. Februar ist die Pandemie auf einen Schlag beendet. Man fühlt sich an Günter Schabowskis Ausreise-Stammelzitat vom 9. November 1989 erinnert - "das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich". So schnell wie damals der Massenansturm auf die Mauer einsetzte, legt jetzt ein ganzes Land sein eben noch sehr sorgsam gehegtes Bedrohungsgefühl zu den Akten.

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