Saterland:Mund-Nasen-Schutz auf saterfriesisch: „Sküüldouk“

Die Saterfriesen müssen sich für die Bezeichnung des Mund-Nasen-Schutzes nicht länger Wörter aus dem Hoch- oder Niederdeutschen ausleihen. Das Wort "Sküüldouk"...

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Cloppenburg (dpa/lni) - Die Saterfriesen müssen sich für die Bezeichnung des Mund-Nasen-Schutzes nicht länger Wörter aus dem Hoch- oder Niederdeutschen ausleihen. Das Wort „Sküüldouk“ (Schutztuch) ging als Gewinner aus einem Sprach-Wettbewerb hervor, bei dem 69 Übersetzungen eingereicht wurden, wie Henk Wolf, Beauftragter für das Saterfriesische der Gemeinde Saterland (Kreis Cloppenburg) am Mittwoch mitteilte.

Aus Sicht der vierköpfigen Jury verfügt das von Felix Fischer eingesandte Wort „Sküüldouk“ über alle Eigenschaften, die es zu einem Erfolg machen können: Es wirke nicht konstruiert, sei eindeutig Saterfriesisch, eine kreative Neuschöpfung, kurz und einfach zu verstehen und habe keinen humoristischen Unterton. Top-Chancen hatten auch die Vorschläge „Virensküül“ (Virenschutz) und „Nozelke“, das vom saterfriesischen Wort für Nase abgeleitet wurde und soviel wie „Näselchen“ oder „Näschen“ bedeutet.

Das Saterland im Landkreis Cloppenburg ist Heimat der kleinsten Sprachinsel Europas - nur noch 1000 bis 2000 Menschen sprechen Saterfriesisch. Der aus den Niederlanden stammende Sprachwissenschaftler Wolf ist seit Kurzem in der Gemeinde Saterland Beauftragter für das Saterfriesische.

Das Saterfriesische ging wie das Westfriesische in den Niederlanden und das Nordfriesische in Schleswig-Holstein aus dem mittelalterlichen Altfriesisch hervor. Weil das Saterland durch die isolierte Lage im Moor über Jahrhunderte nicht viel Kontakt mit seinen Nachbarn hatte, konnte auch die Sprache überleben.

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