Oper:Bloßes Behauptungstheater

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Elīna Garanča (Amneris, oben) und Marina Rebeka (Aida, unten). (Foto: Herwig Prammer)

Scheinprovokationen und lose Versatzstücke: Regisseur Calixto Bieito entleert Verdis "Aida" an der Berliner Staatsoper.

Von Wolfgang Schreiber

Der berühmt-berüchtigte Triumphmarsch aus Verdis "Aida" und die neulich vollzogene Inthronisation Christian Thielemanns als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper scheinen emotional miteinander zu tun zu haben. Die Freunde Thielemanns, des Nachfolgers von Daniel Barenboim, dürfen trompetenhaft triumphieren. Wenn da nicht ein Missverständnis wäre: Die Triumphszene, Finale zweiter Akt, gilt keiner Krönungsfeier, sie übertüncht Krieg und den imperialistischen Jubel von Siegern über Feinde: Ägypter zerschlagen Äthiopier. Der Bläserschall aus sechs ultralangen Trompeten generiert den brutal schönen Hit - in einer Oper über die tödliche Liebe im Land von Mächtigen.

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