Vielleicht besteht die Zukunft des Theaters doch nicht nur aus Performance-Verblasenheiten und Dekonstruktion-Kopfweh, sondern zum Beispiel aus: Theater. Am Berliner Ensemble können sich im kleinen Werkraum junge Regisseure unter professionellen Bedingungen ausprobieren, ein unprätentiöses Trainingslager, zwar an einem prominenten Haus, aber frei von neurotischen Weltmeisterschaftsansprüchen. Dort hat jetzt der norwegische Regisseur Heiki Riipinen Ibsens "Hedda Gabler" eine beschwingte, etwas spöttische Inszenierung beschert, die nur noch den Vornamen im Titel trägt. Die Regie hält sich geradezu liebevoll an die literarische Vorlage und erzählt die vier Akte so linear und übersichtlich, dass auch Ibsen-Neulinge ohne Konsultation des Schauspielführers problemlos folgen könnten.
Theater:Die Ehe? Ein schlechter Witz
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Heiki Riipinen inszeniert Ibsens "Hedda Gabler" am Berliner Ensemble mit einer erfrischend bösartigen Titelfigur.
Von Peter Laudenbach
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