Belgiens Kolonialgeschichte im Kongo:Blick in den blinden Spiegel

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Die Belgier fühlten sich als Herren im Lande. Das Elfenbein und vor allem der Kautschuk machten ihr Land reich. (Foto: imago images)

Belgien hat seine Kolonialgeschichte nie aufgearbeitet. Nun nimmt das Land mit einer "Wahrheitskommission" einen neuen Anlauf. Kommt Leopold II. vom Sockel?

Von Josef Kelnberger

Sie heißen Maddy, Pascal, Muana, Joanna. Sie erzählen dem Besucher, wie das ist, in Belgien zu leben, wenn man kongolesische Wurzeln hat. Warum Eltern mit Zwillingen als gesegnete Menschen gelten im Kongo. Wie kongolesische Mädchen von älteren Frauen darauf vorbereitet werden, "sich unter einem Mann zu bewegen". Warum man im Kongo mit einem gemeinsamen Gebet den Regen vertreibt. Man könnte ihnen stundenlang zuhören, wie sie in einer Endlosschleife Einblick gewähren in eine fremde Kultur. Und gleichzeitig fühlt es sich falsch an, ganz falsch.

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