Auszeichnung:Käthe-Kollwitz-Preis an Sandra Vásquez de la Horra

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Berlin (dpa) - Die in Berlin lebende chilenische Künstlerin Sandra Vásquez de la Horra wird mit dem Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste für 2023 ausgezeichnet. Die Preisverleihung der mit 12 000 Euro dotierten Auszeichnung sowie eine damit verbundene Ausstellung sind im kommenden Juni vorgesehen, wie die Akademie am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Mit der Auszeichnung werde eine Künstlerin geehrt, die mit ihrer Bildsprache Konflikte thematisiere, mit denen sich die gegenwärtige Gesellschaft weltweit auseinandersetzen müsse. „Ihre Werke vereinen Archetypen unseres kollektiven Bewusstseins, Geschlechterfragen und Sexualität, interkulturelle Reflexionen sowie Fragen der spirituellen Praxis“, hieß es.

Die seit 1995 in Deutschland lebende Künstlerin wuchs in einer Zeit in ihrer chilenischen Heimat auf, die nach dem Putsch der Militärjunta 1973 mehr als 17 Jahre lang von Folter, Verschleppungen und Menschenrechtsverletzungen beherrscht war. Die Geschichte Chiles hat die Künstlerin in ihren Zeichnungen, Skulpturen und Installationen den Angaben zufolge genauso geprägt wie die Auseinandersetzung mit ihrer Familiengeschichte, mit Mythologien der indigenen Bevölkerung sowie der Kolonialherrschaft europäischer Länder in Mittel- und Südamerika.2022 war sie Teilnehmerin der 59. Biennale di Venezia. Sandra Vásquez de la Horra wird 2024 im Denver Art Museum und 2025 im Haus der Kunst in München mit umfangreichen Einzelausstellungen geehrt.

Der Käthe-Kollwitz-Preis wird seit 1960 jährlich an bildende Künstlerinnen und Künstler vergeben. Ausgezeichnet wurden zuletzt Nan Goldin (2022), Maria Eichhorn (2021), Timm Ulrichs (2020) und Hito Steyerl (2019).

© dpa-infocom, dpa:230706-99-309286/2

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