Ausstellungen - Hannover:Mehr als eine Hautfarbe: Kunstschau über schwarze Identität

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Hannover (dpa/lni) - Gibt es eine globale schwarze Identität? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Ausstellung "Beyond the Black Atlantic", die von diesem Samstag an im Kunstverein Hannover zu sehen ist. Präsentiert werden Arbeiten von Sandra Mujinga, Paulo Nazareth, Tschabalala Self und Kemang Wa Lehulere. "Wir wollen unseren Blick weiten und eine interessante, junge Künstlergeneration vorstellen", sagte die Direktorin Kathleen Rahn am Donnerstag. Schwarz-Sein bedeutet in der Schau dem Kunstverein zufolge nicht die Farbe der Haut, sondern ist etwa mit gemeinsamen Rassismuserfahrungen verbunden.

Die 30-jährige Mujinga wurde in der Demokratischen Republik Kongo geboren, wuchs in Norwegen auf und arbeitet in Oslo und Berlin. Ihre Installation besteht aus einer Gruppe übergroßer, gesichtloser Figuren in schwarzen Kunststoffgewändern. Sie habe zu den Überlebensstrategien von Elefantenherden recherchiert, die sich im Schutz der Nacht fortbewegen, um Jägern zu entkommen, sagte die Künstlerin. Auch Science-Fiction habe sie inspiriert. Der Raum ist in grünes Neonlicht getaucht.

Für die New Yorkerin Self ist es die erste institutionelle Ausstellung in Deutschland. In ihren großformatigen Bildern und Skulpturen konzentriert sich die 29-Jährige meist auf weibliche Körper. Dabei verwendet sie Stoffe aus Kleidungsstücken, die sie malerisch ergänzt. Es seien keine Stereotypen, sondern Körper, mit denen sie vertraut sei und die von Fülle und Zärtlichkeit erzählten, erklärte sie.

In den Video-Arbeiten des Brasilianers Nazareth geht es um das koloniale Erbe seines Heimatlandes, der Südafrikaner Wa Lehulere beschäftigt sich mit den durch die Apartheid verursachten Wunden.

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