Ausstellung:Arbeiten des Australiers Daniel Boyd im Berliner Gropius Bau

Das Gebäude des Museums Martin-Gropius-Bau bei sonnigem Wetter. (Foto: Lisa Ducret/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa/bb) - Die besondere Technik des australischen Künstlers Daniel Boyd lässt sich in einer Ausstellung im Berliner Gropius Bau entdecken. Boyd überzieht die Oberflächen seiner Bilder mit von ihm „Linsen“ genannten Punkten aus Kohle und Klebstoff, was den Werken mitunter die Anmutung von Puzzles verleiht.

Die Ausstellung „Daniel Boyd: Rainbow Serpent (Version)“ ist von diesem Freitag an bis zum 9. Juli zu sehen. Der englische Begriff für die Regenbogenschlange umschreibt auch natürliche und spirituelle Kräfte australischer Aborigines.

Die fragmentarische Betrachtungsweise hat der Künstler auch auf die Fenster des historischen Baus übertragen: Das Licht fällt durch mit unterschiedliche großen Löchern versetzte Blenden in die Räume. So ergeben sich mit dem Wechsel des Tageslichts und unterschiedlichen Standorten jeweils neue Lichtverhältnisse und damit auch andere Eindrücke. Das Motiv greift er auch auf dem kompletten Boden des Lichthofs auf, was dem massigen Gebäude eine ungewohnte Fragilität verleiht.

Mit den Arbeiten greift Boyd indigene Bezüge und auch die eigene Familiengeschichte auf, thematisiert zudem koloniale Erzählungen aus der Historie Australiens. Die Verweigerung einer linearen Präsentation durch verschiedene Zugänge in die Ausstellung kommt einer Ablehnung fester Kategorisierungen gleich. Seine „Linsen“ malt er auch über historische Fotomotive oder Abbildungen von Werken der Kunstgeschichte und gibt den bekannten Wirkungen damit eine neue Dimension.

© dpa-infocom, dpa:230323-99-62276/2

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