Ausstellungen - Aschersleben:Grafikstiftung vereint Ebersbach, Rauch und Guggisberg

Aschersleben
Die Ausstellung in Aschersleben vereint Werke von Hartwig Ebersbach (l-r), Neo Rauch und Stefan Guggisberg. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB (Foto: dpa)

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Aschersleben (dpa) - Der eine expressiv, der andere figürlich und der dritte gern modern digital: Dem ebenso unterschiedlichen wie ähnlichen Werk dreier miteinander verbundener Künstler widmet die Grafikstiftung Neo Rauch in Aschersleben eine neue Ausstellung. Hartwig Ebersbach, Neo Rauch und Stefan Guggisberg vereint die Schau "Vorder - Mittel - Hintergrund", die von Samstag an bis 20. März 2022 in der Galerie im Bestehornpark präsentiert wird. "Es ist eine leichte Ausstellung, die gut in die Zeit passt", sagte die Leiterin der Grafikstiftung, Silvia Käther, am Freitag. 

Gezeigt werden insgesamt rund 50 Arbeiten. Jeder präsentiert sich in einem eigenen Raum, die Farbe der Wände wählten die Künstler selbst. "Da wir schon zweimal Grau haben, habe ich mich für Meerrettichgelb entschieden", sagte Neo Rauch, der drei großformatige Arbeiten und etwa 30 kleinere Tuscheskizzen zeigt. Er sei "froh über die Konstellation". Mit Ebersbach, einem seiner Lehrer und sein Patenonkel, und dem gebürtigen Schweizer Guggisberg, einem seiner Meisterschüler, habe er schon lange gemeinsam ausstellen wollen. "Das war mein Wunsch. Es ging darum, ein Triumvirat zu installieren, das sich über Generationen spreizt." 

Gemeinsamer Bildungs- und Wirkungsort der 1940 (Ebersbach), 1960 (Rauch) und 1980 (Guggisberg) geborenen Künstler war die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Ebersbach und Rauch studierten in Leipzig Malerei. Guggisberg absolvierte nach seinem Studium der Fotografie und Malerei noch ein Meisterschülerstudium bei Rauch. Der war von 2005 bis 2014 erst als Professor für Malerei und dann als Honorarprofessor an der Hochschule tätig. Alle leben und arbeiten bis heute in Leipzig.

Rauch zufolge traf sich das Trio im Februar zu einer ersten Arbeitssitzung. Jeder habe die Werke für "Vorder - Mittel - Hintergrund" selbst ausgesucht. Nicht ganz einig sei man sich bei der Titelwahl gewesen. So habe Ebersbach vorgeschlagen, die Schau "In drei Teufels Namen" zu nennen. "Stefan warf dann ein, dass man sich keinesfalls selbst als Teufelskerl bezeichnen darf. Das machen besser Andere", sagte Rauch mit einem Schmunzeln. "Vorder - Mittel - Hintergrund" sei insofern eine gute Entscheidung gewesen, da es die Staffelung des klassischen Bildraums beschreibe, so Rauch. "Wer von uns was ist, ist differenziert auslegbar."

In der Mitteilung der Grafikstiftung zur Ausstellung heißt es: "In den Werken wird das Gemeinsame ihrer Fertigkeiten und der klassischen Lehre ebenso deutlich zu sehen sein wie die Unterschiede in künstlerischer Sprache." Die Grafikstiftung war 2012 gegründet worden, nachdem der in Leipzig geborene Künstler Neo Rauch sein grafisches Werk der Stadt Aschersleben geschenkt hatte, wo er bei den Großeltern aufgewachsen war. 

© dpa-infocom, dpa:210528-99-775098/9

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