Söder im Wahlkampf:Nur wenn's von der CSU stammt, ist ein Verbot gut

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Markus Söder, vor einigen Tagen in einem Festzelt in München-Trudering. (Foto: Robert Haas)

Leser kritisieren den CSU-Vorsitzenden als Populisten, der sich nicht scheut, die Grünen für etwas zu attackieren, wofür traditionell seine Partei steht.

"Es lebe der Freistaat" vom 15. Mai und "Söders Verkaufstalent" vom 8. Mai:

Dirigistische CSU

Es ist sehr erhellend und erfreulich, dass zahlreiche Gstanzl der Söder-Litanei angeblicher Verbote, als unzutreffend entlarvt werden. Es fehlt noch festzustellen, dass die bayerische Staatsregierung unter Führung der CSU die schärfsten Verbote seit Kriegsende 1945 erlassen hat. Man denke nur an das wochenlange Ausgangsverbot. Oder die einschneidenden Verbote, die später von den Gerichten als völlig überzogen eingestuft wurden. Wenn von Verbotspartei gesprochen wird, denken Kundige zuerst an die CSU.

In einem hat Markus Söder, der selbst ein Teil der politischen Klasse ist, recht: "Da gibt es Kriege, da gibt es Hungersnöte, da findet der Klimawandel statt. Und ein Teil der politischen Klasse redet so einen Unsinn und Schafscheiß."

Herbert Huber, Wasserburg

Wählerverantwortung

Wenn der bestimmt nicht dumme Markus Söder mit unlauteren Mitteln auf Stimmenfang geht, ist das noch kein Skandal. Gefährlich sind doch die Wähler, die darauf reinfallen und einem billigen Populismus gedankenlos folgen und damit die Demokratie gefährden.

Volker Kimstaedt, Gangkofen

Selbstdarsteller Söder (I)

Unser Ministerpräsident ist gelernter Journalist und gewiefter Politiker und weiß sehr wohl, was er sagt und wie er es sagt. Er überlässt seine Worte nicht dem Zufall und nimmt diese bayerische Demagogie bewusst in Kauf. Ein Vorschlag: Die Redaktion des SZ-Magazins könnte ihn für die Rubrik "Sagen Sie jetzt nichts" einladen und ihn mit den Fakten konfrontieren. Seine szenische Interpretation stelle ich mir durchaus interessant vor.

Martin Schmitz, Fürth

Unglaubwürdig und nicht sozial

100 Prozent beim CSU-Parteitag, fast wie bei einem SED-Parteitag in der ehemaligen DDR. Richtigerweise meint Andreas Glas, die Stärke der CSU sei die Schwäche der anderen. Nun, Söders Verkaufstalent endet "in der Praxis" bei mangelnder Finanzierung sowohl des bayerischen Landes- als auch des Berliner Bundeshaushalts. Als Mitglied im Redaktionsteam Bilanzbuchhalter und Verwaltungsangestellter im Haushaltsreferat beim Senator für Frauen, Gesundheit, Jugend, Soziales und Umweltschutz in Bremen wundert mich, dass CSU-Ministerpräsident Söder selbstverliebt die Rentner/innen und ihre Altersarmut sowie die Studenten/innen, Arbeitslose und sonstige Transferleistungsempfänger vergisst. Ein Monatspraktikum bei den "Bremer Suppenengeln" würde ihm eine Wählergruppe, die er offenbar nicht einmal vom Hörensagen kennt, und deren Überlebensprobleme näherbringen. Der Kontakt zu Caritas und Diakonie und ehrenamtlichen Helfer/innen würde Söder die Probleme in der Praxis zeigen. Aber ein solcher Tagträumer - wie seine Kumpels Friedrich Merz und Christian Lindner - will lieber nichts von der bundesdeutschen Wirklichkeit wissen. Das würde seiner asozialen Politik noch jeden Glauben nehmen, oder?

Klaus Jürgen Lewin, Bremen

Selbstdarsteller Söder (II)

Söders Auftritt bei Markus Lanz war absolut zum Fremdschämen. Wie kann man diesen populistischen Selbstdarsteller zur eigenen Wahlkampfwerbung ungehindert referieren lassen. Besonders abstoßend seine Halbwahrheiten und Fake News vor allem über die Grünen. Die werden, obwohl abwegig genug, anscheinend von einem Großteil der bayrischen Wähler geglaubt und wenn nicht, zumindest goutiert unter dem wohlfeilen bayrischen Idiom: "Ein Hund ist er schon." Verhilft ihm wahrscheinlich bei den Landtagswahlen wieder zur Mehrheit.

Heinrich Schwab, Stockdorf

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