Leserbrief:AfD von links oder linke Alternative

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Kehrt ihrer alten politischen Heimat unter großem Medienaufgebot den Rücken: Sahra Wagenknecht bei einer Pressekonferenz. (Foto: Florian Gaertner/Imago)

Die bisherige Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht macht sich mit einer eigenen Partei selbständig: Einige SZ-Leser warnen vor einer neuen nationalpopulistischen Kraft, andere geben ihr eine Chance.

"Der Eklat bin ich" vom 24. Oktober:

Fischen im braunen Wasser

Endlich: Auch Sahra Wagenknecht verlässt die Linke. Wer soziales und nationalistisches Denken zusammenrührt, kopiert zum Teil die AfD und fischt auch in braunem Wasser. Eine ichverliebte Selbstdarstellerin scheiterte zunächst mit ihrer querdenkenden Bewegung "Aufstehen". Wagenknecht gefährdet nun den Fraktionsstatus der Linken. Mit einem Mindestmaß an Anstand müssten Wagenknecht und ihr Gefolge das Mandat zurückgeben, damit Nachrücker/-innen den Fraktionsstatus der Partei für soziale, friedensorientierte und ökologische Politik sichern können.

Jens Dürrkopf, Meine

Linke, kommt zur SPD!

Nach der Vorstellung des Bündnisses Sahra Wagenknecht sehe ich mich als linker Sozialdemokrat bestätigt und möchte allen wirklich Linken in Fraktion und Partei der Linkspartei zurufen: Wenn ihr wirklich linke Politik machen wollt, dann kommt in die Sozialdemokratie und stärkt dort die wenigen engagierten demokratischen Sozialisten. Wer sich als demokratischer Sozialist versteht, der muss sich auch als Internationalist verstehen und darf nicht an ausländerfeindliche Instinkte appellieren, sondern muss internationale Solidarität großschreiben.

Manfred Kirsch, Neuwied

Mehr als eine AfD von links

Selbst wenn nicht jeder Denk- und Lösungsansatz der gebürtigen Jenaerin zielführend erscheint, sollte ihrer Partei die Möglichkeit eingeräumt werden, den Nachweis zu erbringen, dass sie deutlich mehr sein will und kann als eine "Alternative für Deutschland" von links. Dass mithin ein streitbarer Diskurs mehr sein kann als Polemik oder Demagogie. Und dass unliebsame Wahrheiten und Einschätzungen nicht zwangsläufig zu einer Schwächung oder gar Spaltung einer demokratischen Gesellschaft führen müssen; sondern zu mehr sachdienlichen Differenzierungen.

Matthias Bartsch, Olsberg

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