Digitale Zeitung:Immer wieder neu

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Die Digitalausgabe braucht keine Druckerei, keine Lastwagen und Zeitungsboten - und kann jederzeit aktualisiert werden. (Foto: imago)

Mit ihren elf Jahren ist die Digitalausgabe noch recht jung - aber nicht mehr aus dem SZ-Alltag wegzudenken.

Von Christoph Heinlein

Die Nachricht kam nicht überraschend. Doch als die Agenturen am frühen Montagmorgen vergangener Woche das Ergebnis der italienischen Parlamentswahl meldeten, war es für die Druckmaschinen der Tageszeitungen zu spät. Erst einen Tag danach konnten sich die Leser auf Papier über den Triumph der Postfaschisten und ihrer Spitzenkandidatin Giorgia Meloni informieren. Wer die SZ-Montagsausgabe dagegen auf dem Tablet oder Smartphone las, der fand zur Frühstückszeit einen ausführlichen Bericht des Rom-Korrespondenten ganz oben auf der Titelseite vor.

Die Digitalausgabe braucht keine Druckerei, keine Lastwagen und Zeitungsboten. Passiert irgendwo auf der Welt etwas besonders Wichtiges, können wir sie deswegen auch spätabends oder frühmorgens mit neuen Bildern und Artikeln schnell zu den Lesern schicken. Seit 2011 können Abonnenten in der "grünen App" durch ihre Süddeutsche blättern. Täglich von 19 Uhr an können sie die Politikseiten lesen, das Feuilleton, die Sportseite oder den München-Teil. Nicht nur im E-Paper - das gibt es auch - sondern in einer eigenen, digital optimierten Ausgabe für den Bildschirm.

Die ganze Redaktion arbeitet daran mit. Schreibt die Texte (die meist auch in der Druckausgabe stehen), korrigiert und verbessert, layoutet Seiten. Das geht nur, indem man sehr viel miteinander redet: Machen wir die "Seite Drei" als Digitalreportage? Erkennt man das Foto auch auf dem Handybildschirm? Welcher Podcast kommt heute auf die Titelseite? Ist die Videokolumne schon gedreht und geschnitten? Lohnt die Italienwahl eine Früh-Aktualisierung? (Unbedingt!) Und die neueste "Truth" des twittergesperrten Donald Trump? (Eher nicht)

Das Gesicht der digitalen Ausgabe verändert sich ständig

Was funktioniert und was nicht, das müssen wir manchmal erst herausfinden. 77 Jahre alt ist die SZ, die Digitalausgabe ist gerade einmal elf geworden. Recht jung noch, und sie ist ein eigenes Medium: eine fertige, in sich geschlossene Ausgabe wie Print, aber veränderbar, mit den Möglichkeiten der digitalen Welt. Kein immer aktueller Livestream wie die Homepage, aber bereit, politische Schockwellen aus Rom auch am Morgen zu vermelden. Die digitale SZ hat ihr eigenes Gesicht.

Ein Gesicht, das sich verändert. Redakteure, Designer und Programmierer arbeiten ständig an der grünen App, an den Ausgaben und den Formaten. Es gibt längst nicht mehr nur die Tageszeitung - regelmäßig erscheinen digitale Sonderausgaben, zu kulinarischen Reisen, nachhaltigem Leben, den Passionsspielen. Jeden Samstag steht "Sport am Wochenende", jeden Mittwoch das regionale Kulturmagazin "SZ Extra" zum Herunterladen bereit. Fast täglich enthält die Digitalausgabe "Storytelling"-Stücke, mit denen die Süddeutsche Geschichten mit digitalen Mitteln anders, oft besser erzählen kann.

Der Anteil der Leser, die die Süddeutsche Zeitung auf Tablets, Mobiltelefonen und am PC liest, steigt. Sie wird sich, so viel ist sicher, weiter entwickeln.

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