München:Metaller-Warnstreiks in 40 Betrieben: Arbeitgeber klagen

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie steuert in dieser Woche auch in Bayern auf eine deutliche Verschärfung zu. Von diesem Mittwoch (31. Januar) an ruft die IG Metall erstmals in rund 40 Betrieben im Freistaat zu 24-Stunden-Warnstreiks auf, teils sollen sich die Arbeitsniederlegungen bis in den Samstag ziehen. Entsprechende Abstimmungen der Gewerkschaftsmitglieder in den Betrieben seien angelaufen, sagte Bayerns IG-Metall-Bezirkschef Jürgen Wechsler am Montag in München. Erst wenn die Ergebnisse feststehen, könnten die betroffenen Betriebe genannt werden. Die Arbeitgeber wollen gegen die Gewerkschaft vor Gericht ziehen, wie der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes vbm, Bertram Brossardt, ankündigte.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie steuert in dieser Woche auch in Bayern auf eine deutliche Verschärfung zu. Von diesem Mittwoch (31. Januar) an ruft die IG Metall erstmals in rund 40 Betrieben im Freistaat zu 24-Stunden-Warnstreiks auf, teils sollen sich die Arbeitsniederlegungen bis in den Samstag ziehen. Entsprechende Abstimmungen der Gewerkschaftsmitglieder in den Betrieben seien angelaufen, sagte Bayerns IG-Metall-Bezirkschef Jürgen Wechsler am Montag in München. Erst wenn die Ergebnisse feststehen, könnten die betroffenen Betriebe genannt werden. Die Arbeitgeber wollen gegen die Gewerkschaft vor Gericht ziehen, wie der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes vbm, Bertram Brossardt, ankündigte.

Nach Angaben der Gewerkschaft sollen in die ganztägigen Arbeitsniederlegungen alle Branchen der Metall- und Elektroindustrie einbezogen werden - vom Maschinen- und Anlagenbau über die Auto- und Elektroindustrie bis hin zu Zuliefererbetrieben. Gewerkschaftsmitglieder, die sich beteiligen, erhalten Streikgeld für den streikbedingten Lohnausfall. Parallel treffe man außerdem Vorbereitungen für eine Urabstimmung zu unbefristeten Flächenstreiks.

„Die Arbeitgeber haben sich auf sämtliche Kompromissvorschläge der IG Metall nicht eingelassen. Sie haben sich einer konstruktiven Lösung am Verhandlungstisch systematisch verweigert“, erklärte Wechsler. „Also müssen wir den Druck weiter erhöhen.“ Die Auswirkungen der 24-stündigen Warnstreiks auf die betroffenen Betriebe dürften deutlich größer sein als bei den vorangegangenen Aktionen, ergänzte der Gewerkschafter, ohne allerdings konkreter zu werden.

Der Arbeitgeberverband vbm wiederum will Klage gegen eine zentrale Forderung der Gewerkschaft in der Tarifrunde einreichen: den Teillohnausgleich für Arbeitnehmer, die ihre Arbeitszeit verkürzen wollen. Die Arbeitgeber halten die Forderung für rechtswidrig und verweisen darauf, dass damit Arbeitnehmer in regulärer Teilzeit benachteiligt würden, die keinen Anspruch auf Lohnausgleich haben. „Mit der beabsichtigten Klage des vbm gegen die rechtswidrige Forderung nach einem Teillohnausgleich werden wir die Interessen unserer Mitglieder wahren“, sagte Brossardt dazu. Wann die Klage eingereicht werden soll, sagte er jedoch nicht. Brossardt betonte, die Arbeitgeber suchten „nach wie vor nach einer Lösung am Verhandlungstisch und nicht auf dem Instanzenweg“.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, die Arbeitgeber hatten eine Einmalzahlung für drei Monate und danach zwei Prozent mehr Geld angeboten. Nach dem Willen der Gewerkschaft sollen Beschäftigte außerdem ihre Arbeitszeit vorübergehend verkürzen dürfen - bei teilweisem Lohnausgleich. Diese Forderung halten die Arbeitgeber für rechtlich angreifbar. Auch in Bayern hatte der Arbeitgeberverband vbm deshalb bereits rechtliche Schritte gegen die Gewerkschaft angekündigt. Am Wochenende waren die Gespräche in Baden-Württemberg ergebnislos abgebrochen worden. In Bayern arbeiten etwa 830 000 Menschen in der Metall- und Elektrobranche, davon knapp zwei Drittel in tarifgebundenen Betrieben. Bundesweit hat die Branche rund 3,9 Millionen Beschäftigte.

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