Frankfurt am Main:Große Differenzen beim Auftakt der Bau-Tarifverhandlung

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Wiesbaden (dpa) - Beim Auftakt der Tarifverhandlungen für die deutschlandweit rund 800 000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes sind in Wiesbaden große Differenzen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern deutlich geworden. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt verlangte am Mittwoch neben einer Tabellensteigerung beim Gehalt um 6 Prozent noch ein volles 13. Monatsgehalt und die Anerkennung der Wegezeit zu den Baustellen. Die Arbeitgeber sollen sich zudem erneut auf das bereits vereinbarte Angleichungsziel verpflichten, spätestens im Jahr 2022 in Ost und West gleiche Tariflöhne zu zahlen.

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Wiesbaden (dpa) - Beim Auftakt der Tarifverhandlungen für die deutschlandweit rund 800 000 Beschäftigten des Bauhauptgewerbes sind in Wiesbaden große Differenzen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern deutlich geworden. Die IG Bauen-Agrar-Umwelt verlangte am Mittwoch neben einer Tabellensteigerung beim Gehalt um 6 Prozent noch ein volles 13. Monatsgehalt und die Anerkennung der Wegezeit zu den Baustellen. Die Arbeitgeber sollen sich zudem erneut auf das bereits vereinbarte Angleichungsziel verpflichten, spätestens im Jahr 2022 in Ost und West gleiche Tariflöhne zu zahlen.

Die Arbeitgeber wehren sich insbesondere gegen die Anrechnung der Anfahrtszeiten. Dies würde die verfügbare produktive Arbeitszeit um ein Achtel verringern und damit in der Hochkonjunktur das größte Fachkräfteabbauprogramm seit Einführung der Rente mit 63 Jahren auslösen, argumentierte der Verhandlungsführer Frank Dupré, Vizepräsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe.

Auch die Lohnforderung sei zu hoch, weil sie die Leistungsfähigkeit vieler Betriebe übersteige. Die IG BAU ignoriere bei ihrer Forderung, dass steigende Umsätze nicht gleichbedeutend mit steigenden Gewinnen seien. Die Gespräche sollen am 28. Februar in Berlin weiter gehen.

Ärger gibt es auch bei der Forderung nach einem 13. Monatsgehalt. Die IG Bau monierte, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) hätten von ihren Mitgliedsverbänden auf Landesebene kein Mandat erhalten, um darüber in Ostdeutschland zu verhandeln. Auch für Betriebe in Bremen, Hessen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein fehle ein vollständiger Verhandlungsauftrag. „Schon zum Start der Verhandlungen belasten die Arbeitgeber die Gespräche mit einer schweren Hypothek“, kritisierte IG-BAU-Verhandlungsführer Dietmar Schäfers. Er forderte die Arbeitgeber auf, schnell ein vollständiges Mandat vorzulegen.

Arbeitgeber-Verhandlungsführerin Ilona Klein entgegnete, die Gewerkschaft müsse das 13. Monatsgehalt in den betroffenen Ländern auf Landesebene verhandeln. Dieser Punkt sei aber nur einer von mehreren. „Für die restlichen Themen sind wir verhandlungsbereit.“

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