Dresden:ifo-Forscher kritisiert geplante Grundrente als Mogelpackung

Dresden (dpa) - Der Dresdner ifo-Forscher Joachim Ragnitz hält die von der SPD vorgeschlagene Grundrente nicht für geeignet, um Altersarmut zu bekämpfen. "Diese Grundrente ist eine Mogelpackung", teilte Ragnitz am Dienstag mit. Sie stelle nur eine kleine Gruppe von Menschen besser, die in der Erwerbsphase wenig verdient haben, aber anderweitig - etwa über Ehepartner oder Vermögen - abgesichert sind.

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Dresden (dpa) - Der Dresdner ifo-Forscher Joachim Ragnitz hält die von der SPD vorgeschlagene Grundrente nicht für geeignet, um Altersarmut zu bekämpfen. „Diese Grundrente ist eine Mogelpackung“, teilte Ragnitz am Dienstag mit. Sie stelle nur eine kleine Gruppe von Menschen besser, die in der Erwerbsphase wenig verdient haben, aber anderweitig - etwa über Ehepartner oder Vermögen - abgesichert sind.

Die aufgestockte Rente übersteige in vielen Fällen nicht die vom Sozialamt festgelegte Grundsicherung im Alter von 808 Euro monatlich, erklärte der Wirtschaftsforscher. Dass 35 Grundrentenjahre erforderlich sind, schließe zudem einen Großteil der Bedürftigen aus. Zeiten von Arbeitslosigkeit begründeten keinen Grundrentenanspruch. Auch die Bedürftigkeitsprüfung, wie sie die CDU fordert, ändere nichts an der „schwachen Wirkung der Grundrente mit Blick auf die Bekämpfung von Altersarmut“.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wies die Kritik zurück. Die Grundrente erreiche 2,9 Millionen Menschen in Deutschland. Das sei kein Pappenstiel und dürfe nicht kleingeredet werden, sagte Heil dem MDR-Magazin „Umschau“. Allein in Ostdeutschland würden 750 000 Menschen von der vorgeschlagenen Grundrente profitieren.

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