Schwerin:Leichter Anstieg bei Lehrlingszahlen

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Schwerin (dpa/mv) - Silberstreif am Horizont: Zum ersten Mal seit 20 Jahren ist die Zahl der Auszubildenden in Mecklenburg-Vorpommern wieder gestiegen. Das Statistische Amt in Schwerin registrierte für 2017 landesweit 19 303 Jugendliche in einer dualen Ausbildung mit betrieblicher Praxis. Das seien 315 mehr gewesen als 2016, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

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Schwerin (dpa/mv) - Silberstreif am Horizont: Zum ersten Mal seit 20 Jahren ist die Zahl der Auszubildenden in Mecklenburg-Vorpommern wieder gestiegen. Das Statistische Amt in Schwerin registrierte für 2017 landesweit 19 303 Jugendliche in einer dualen Ausbildung mit betrieblicher Praxis. Das seien 315 mehr gewesen als 2016, teilte die Behörde am Donnerstag mit.

Knapp 7900 Jugendliche hätten im Herbst 2017 mit der Ausbildung begonnen. Während in Handel und Industrie die Zahl der Lehrlinge nahezu konstant geblieben sei, habe das Handwerk spürbar zugelegt. Ärzte und Rechtsanwälte würden ebenfalls mehr Lehrlinge ausbilden und auch der öffentliche Dienst verzeichne ein Plus, hieß es in der Mitteilung des Statistikamtes weiter.

Im Jahr 2000 hatte es im Nordosten noch mehr als 51 600 Lehrlinge gegeben. Damals nahmen pro Jahr teilweise 20 000 junge Leute eine Berufsausbildung auf. Infolge des Geburtenknicks nach dem Mauerfall gingen die Schulabgängerzahlen aber drastisch zurück, so dass viele Unternehmen inzwischen händeringend nach Berufsnachwuchs suchen. Nach Angaben der Arbeitsagentur Nord waren Ende Juli in Mecklenburg-Vorpommern noch 4500 Lehrstellen nicht besetzt.

Als wesentlicher Grund für den leichten Anstieg der Lehrlingszahlen gilt die Aufnahme ausländischer Bewerber. So nahmen laut Statistikamt im vergangenen Jahr 518 ausländische Jugendliche im Nordosten eine duale Ausbildung auf und damit 68 mehr als 2016. Die Gesamtzahl der ausländischen Auszubildenden erreichte Ende 2017 mit 964 einen neuen Höchststand, zwei Drittel von ihnen lernten in einem Industriebetrieb oder im Handel, ein knappes Drittel einen Handwerksberuf.

Die Vereinigung der Unternehmensverbände zeigte sich erleichtert über die mögliche Trendumkehr in der Berufsausbildung. „Die Stärke der Wirtschaft sind die dual ausgebildeten Fachkräfte. Hier haben wir den größten Bedarf, um die Wirtschaftskraft zu sichern“, erklärte Joyce Müller-Harms, Geschäftsführerin für Berufsbildung. Sie forderte die Landesregierung auf, die Fahrtkostenzuschüsse für Lehrlinge stärker zu erhöhen. „In unserem Flächenland braucht die Wirtschaft gerade mit Blick auf die Berufsschulen flexible Lösungen, um Distanzen zu überwinden“, betonte sie.

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