Teltow:Arbeitsagentur: Interesse an Berufen in der Industrie wecken

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Die Bundesagentur für Arbeit will mehr junge Brandenburger für Industrieberufe begeistern. In den kommenden zehn Jahren würden rund 200 000 Beschäftigte...

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Teltow (dpa/bb) - Die Bundesagentur für Arbeit will mehr junge Brandenburger für Industrieberufe begeistern. In den kommenden zehn Jahren würden rund 200 000 Beschäftigte altersbedingt aus dem Arbeitsleben ausscheiden, sagte Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion der Arbeitsagentur. Berufe in der Industrie seien stärker mit Digitalisierung verbunden und anspruchsvoll. 2018 habe die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen wie im Vorjahr bei knapp 13 800 Stellen gelegen.

Betriebliche Ausbildung müsse attraktiv sein, damit die duale Ausbildung auch in Zukunft ein vielversprechender Berufsweg für junge Menschen sei, sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). Am 1. Januar 2020 trete voraussichtlich ein neues Gesetz in Kraft zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung. Da sei die Mindestvergütung für Auszubildende festgelegt, eine bessere Anrechnung der Berufsschulzeiten oder die Rolle der ehrenamtlichen Prüfer. Mit dem Bachelor Professional und Master Professional, wie die neuen Abschlussbezeichnungen lauten sollen, gebe es dann eine gleichwertige Alternative zur akademischen Ausbildung, betonte der Minister. Das neue Gesetz stärke die berufliche Bildung.

Duale Ausbildung sei für die Unternehmen weiterhin die beste Versicherung gegen den Fachkräftemangel, sagte Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. Viele Unternehmen würden gerne noch mehr junge Menschen ausbilden, doch oft bleibe die Suche vergeblich. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze habe sich seit 2010 fast verdreifacht und liege bei knapp 1800. Das sei besorgniserregend, sagte er. Er appellierte an die neue rot-schwarz-grüne Landesregierung, für die Ausstattung der Berufsschulen mit ausreichend qualifizierten Lehrkräften und die zeitgemäße digitale Ausstattung zu sorgen.

Das Land müsse jetzt entscheidend die Rahmenbedingungen verbessern, sagte Christian Hoßbach, Vorsitzender der DGB Berlin-Brandenburg. Es müsse mehr Wohnheimplätze geben angesichts der oft weiten Entfernungen zwischen Wohnort und Ausbildungsort der Jugendlichen.

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