Stuttgart:Wirtschaftskammern bekennen sich zur Weltoffenheit

Stuttgart (dpa/lsw) - Die IHK und die Handwerkskammer der Region Stuttgart sprechen sich gegen Rassismus und für Weltoffenheit aus. "Die regionale Wirtschaft und auch die IHK stehen für Solidarität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit", sagte die Regionalpräsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK), Marjoke Breuning am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Handwerkskammer.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Die IHK und die Handwerkskammer der Region Stuttgart sprechen sich gegen Rassismus und für Weltoffenheit aus. „Die regionale Wirtschaft und auch die IHK stehen für Solidarität, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“, sagte die Regionalpräsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK), Marjoke Breuning am Donnerstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Handwerkskammer.

Im regionalen Handwerk haben rund 4000 Azubis kürzlich ihre Ausbildung begonnen - fast 10 Prozent von ihnen haben einen Fluchthintergrund. Vor allem in Berufen mit hoher Nachfrage und wenigen Bewerbern, wie bei Bäckern und Fleischern, seien die Betriebe froh über motivierte Azubis, sagte der Präsident der Handwerkskammer Region Stuttgart, Rainer Reichhold. Von den etwa 10 000 neuen Auszubildenden in IHK-Berufen im Großraum Stuttgart haben mehr als 1600 einen ausländischen Pass, mehr als 300 davon kommen aus „klassischen Fluchtländern“ wie Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Unter anderem wegen des Fachkräftemangels fordern die Kammern Nachbesserungen von der Politik. „Wir brauchen dringend Rahmenbedingungen, die Beschäftigung ermöglichen und nicht verhindern“, sagte Handwerkskammerpräsident Reichhold. „Deshalb machen wir uns im Schulterschluss dafür stark, dass die Einstiegsqualifizierung auch unter die 3+2-Regelung fällt.“ Die sogenannte 3+2-Regelung garantiert Flüchtlingen einen Aufenthalt während einer dreijährigen Ausbildung und noch zwei Jahre danach. Mit der geforderten Ausweitung wäre der Aufenthalt auch schon während der Einstiegsqualifizierung, also vor der eigentlichen Ausbildung sichergestellt.

Die Wirtschaftskammern hoffen auch auf das Einwanderungsgesetz der Bundesregierung, sehen aber im jüngst vereinbarten Eckpunktepapier „wenige Ansätze“. Eine Ausweitung der 3+2-Regelung forderten auch die Grünen in Baden-Württemberg.

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