Schwerin:Wirtschaftsminister sieht Arbeitsmarkt in guter Verfassung

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Schwerin (dpa/mv) - Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) sieht den Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommerns in guter Verfassung und erwartet auch für das kommende Jahr sinkende Arbeitslosenzahlen. "Wir hatten 2017 im Durchschnitt 71 400 Arbeitslose. Das sind die besten Zahlen seit der Wende und gegenüber dem Vorjahr noch einmal 11,7 Prozent weniger Menschen auf Arbeitssuche. Mit der Entwicklung kann man zufrieden sein", konstatierte Glawe am Dienstag in Schwerin. Ziel bleibe, noch mehr Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu beschäftigen und auch Langzeitarbeitslose besser zu integrieren. Ende November betrug die Arbeitslosenquote 8,1 Prozent. Im Bundesvergleich rangierte Mecklenburg-Vorpommern damit auf dem drittletzten Platz vor Berlin und Bremen.

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Schwerin (dpa/mv) - Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) sieht den Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommerns in guter Verfassung und erwartet auch für das kommende Jahr sinkende Arbeitslosenzahlen. „Wir hatten 2017 im Durchschnitt 71 400 Arbeitslose. Das sind die besten Zahlen seit der Wende und gegenüber dem Vorjahr noch einmal 11,7 Prozent weniger Menschen auf Arbeitssuche. Mit der Entwicklung kann man zufrieden sein“, konstatierte Glawe am Dienstag in Schwerin. Ziel bleibe, noch mehr Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu beschäftigen und auch Langzeitarbeitslose besser zu integrieren. Ende November betrug die Arbeitslosenquote 8,1 Prozent. Im Bundesvergleich rangierte Mecklenburg-Vorpommern damit auf dem drittletzten Platz vor Berlin und Bremen.

Vor allem im wirtschaftlichen Zentrum des Landes, in der Region Rostock, sowie im Westen Mecklenburgs mit der Nähe zu Hamburg habe sich der Beschäftigungszuwachs besonders bemerkbar gemacht. „Doch auch in Vorpommern bewegt sich einiges“, betonte der Minister, räumte aber ein, dass die dort dominierende Tourismuswirtschaft in diesem Jahr eine Delle durchlaufe und auch die Lohnentwicklung in der Branche noch Wünsche offen lasse. „Wer künftig gute Fachkräfte halten will, muss gute Löhne zahlen. Ich bin sicher, da tut sich noch was“, sagte Glawe. Er forderte zudem saisonverlängernde Angebote und mehr saisonunabhängige Beschäftigung.

Auch die Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesarbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann, zog ein insgesamt positives Resümee für das zu Ende gehende Jahr. Im September seien 576 400 Menschen im Land einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen. Das seien gut 8000 mehr als ein Jahr zuvor und auch für 2018 zeichne sich ein ähnlicher Zuwachs ab. Dies zeige, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit nicht allein Folge des demografischen Wandels und des Ausscheidens geburtenstarker Jahrgänge aus dem Berufsleben, sondern Ausdruck einer wachsenden Fachkräftenachfrage sei.

Der Arbeitsmarkt profitiere von einem stabilen Wirtschaftswachstum. „Es gibt einen großen Arbeitskräftebedarf. Seit Januar wurden 47 000 offene Stellen gemeldet. Das sind 3700 oder 8,6 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum“, sagte Haupt-Koopmann. Das Risiko arbeitslos zu werden, sei in Mecklenburg-Vorpommern seit der Wiedervereinigung noch nie so gering gewesen wie gegenwärtig. Doch räumte sie ein, dass trotz eines deutlichen Rückgangs die Zahl der Langzeitarbeitslosen noch immer hoch sei. Jeder dritte Arbeitslose im Land sei schon länger als ein Jahr ohne Job.

Haupt-Koopmann appellierte an die Firmen, auch Langzeitarbeitslosen sowie jüngeren Leuten, die noch ohne Berufabschluss sind, eine Chance zu geben und ermunterte dazu, die finanziellen Einstiegshilfen der Arbeitsagentur und der Jobcenter zu nutzen. „Wir werden auch 2018 in Qualifizierung investieren. Denn zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsangebote erhöhen insbesondere die Integrationschancen von un- und angelernten Frauen und Männern“, betonte Haupt-Koopmann.

Der anhaltende Rückgang der Arbeitslosigkeit hat jedoch auch Folgen für die Finanzausstattung der Agenturen und Jobcenter. Der Gesamthaushalt für 2018 belaufe sich in Mecklenburg-Vorpommern auf gut 205 Millionen Euro. Das seien 10 Prozent weniger als im laufenden Jahr, sagte Haupt-Koopmann. Kürzungen kündigte sie unter anderem bei Beihilfen für ältere Arbeitsuchende an. Da seien die Firmen in der Pflicht. Im Netz der Beratungsstellen werde es keine Einschnitte geben. „Wir bleiben nah am Bürger und werden unsere Betreuung weiter verbessern“, sagte die Agenturchefin.

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