Arbeitsmarkt - Hannover:Armutskonferenz: Niedriglohnsektor "ein Skandal"

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Eine Gebäudereinigerin einer Putzfirma wischt einen Fußboden. Foto: Jens Büttner/dpa/Illustration (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Für die Landesarmutskonferenz Niedersachsen ist die Zahl der Beschäftigten im Niedriglohnsektor "ein Skandal". Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erhielten im April dieses Jahres deutschlandweit 7,8 Millionen Männer und Frauen weniger als 12,27 Euro Stundenlohn. Das waren insgesamt 21 Prozent aller Arbeitnehmer. Nach internationaler Definition gilt ein Stundenlohn als niedrig, wenn er weniger als zwei Drittel des mittleren Verdienstes (Median) in einem Land beträgt.

"Solche Lohnverhältnisse haben natürlich Auswirkungen auch für die Zukunft. Der Niedriglohnsektor von heute ist die Altersarmut von morgen. Staat und Gesellschaft betreiben hier eine Vogel-Strauß-Politik, sie verdrängen das Problem", sagte ein Sprecher der Landesarmutskonferenz Niedersachsen am Montag.

Von der geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro würden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 92 Prozent aller Beschäftigten im Niedriglohnsektor profitieren. Für die Niedersächsische Landesarmutskonferenz ist dies trotzdem zu wenig. Sie forderte am Montag eine Erhöhung auf 13 Euro und eine bessere Regulierung von Minijobs, Befristungen, Werkverträgen und Leiharbeit.

© dpa-infocom, dpa:211220-99-452449/2

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