Halle (Saale):Thüringer Arbeitsmarkt trotz Corona-Einschränkungen stabil

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Personen gehen vor dem Schild der Arbeitsagentur zum Eingang. (Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild)

Die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen ist trotz verschärfter Corona-Bschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesunken. 64 400 Menschen waren im...

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Erfurt/Halle (dpa/th) - Die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen ist trotz verschärfter Corona-Bschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gesunken. 64 400 Menschen waren im November ohne Arbeit. Das waren 1300 weniger als im Oktober, aber 9300 mehr als vor einem Jahr, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Damit setzte sich der Trend mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von Oktober fort.

Allerdings wuchs auch die Kurzarbeit, vor allem durch die Schließung von Gaststätten und Hotels, aber auch der meisten Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Die Arbeitslosenquote betrug 5,8 Prozent, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Oktober. Thüringen wies damit erneut die niedrigste Arbeitslosenquote in Ostdeutschland auf und lag gleichauf mit Schleswig-Holstein. Den „Corona-Effekt“ bei der Arbeitslosenquote bezifferte die Regionaldirektion auf 1,0 Prozentpunkte.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit zwischen Oktober und November falle sogar etwas kräftiger aus als im Vorjahr, erklärte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. Besonders bei den unter 20-Jährigen sei die Arbeitslosigkeit gesunken - sie hätten eine Ausbildung oder danach eine Anstellung gefunden.

Nach Einschätzung von Behrens halten viele Arbeitgeber trotz der Probleme an ihren Fachkräften fest und stellen sogar ein, weil das Jahresendgeschäft vor der Tür stehe. Zudem hofften sie auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage durch die mögliche Zulassung von Corona-Impfstoffen. Insgesamt müsste aber damit gerechnet werden, dass die zweite Corona-Welle den Arbeitsmarkt weiter belaste.

Bei den Arbeitsagenturen wurden allein im November 1400 Anzeigen auf Kurzarbeit für 10 800 Beschäftigte registriert. Das gesamte Ausmaß der Kurzarbeit werde sich jedoch erst in den kommenden Monaten zeigen. Nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Erfurt nutzen mehr als drei Viertel von knapp 400 befragten Firmen Kurzarbeitergeld zur Abfederung der wirtschaftlichen Einschnitte.

Die Arbeitsmarktexperten der Regionaldirektion rechnen Anfang 2021 saisonbedingt mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Grund dafür sei nicht nur die Pandemie, sondern auch der Strukturwandel in Branchen wie der Automobilindustrie.

Insgesamt meldeten sich im November in Thüringen 4600 Menschen arbeitslos - 100 weniger als im Oktober und knapp 500 weniger als im November 2019. Die Arbeitgeber boten knapp 4400 neue Stellen an.

Die Arbeitslosigkeit in Thüringen war erneut regional sehr unterschiedlich: Sie schwankte im November zwischen einer Quote von 4,1 Prozent im Kreis Hildburghausen und 8,1 Prozent in Gera.

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