Halle (Saale):Pendlerland Thüringen: 125 000 Menschen arbeiten anderswo

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Erfurt (dpa/th) - Knapp 125 200 Thüringer arbeiten als Berufspendler in anderen Bundesländern. Mehr als 70 Prozent von ihnen verdienen ihr Geld in Westdeutschland, vor allem in Thüringens Nachbarländern Bayern, Hessen und Niedersachsen, wie die Landesarbeitsagentur am Freitag mitteilte. In Ostdeutschland führt der Arbeitsweg die Menschen meist nach Sachsen oder Sachsen-Anhalt. Die Zahl der Pendler ist nach Angaben der Landesarbeitsagentur seit 2016 relativ konstant. Jeder Vierte arbeite in der Industrie - vor allem im Maschinenbau sowie der Auto- und Metallindustrie.

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Erfurt (dpa/th) - Knapp 125 200 Thüringer arbeiten als Berufspendler in anderen Bundesländern. Mehr als 70 Prozent von ihnen verdienen ihr Geld in Westdeutschland, vor allem in Thüringens Nachbarländern Bayern, Hessen und Niedersachsen, wie die Landesarbeitsagentur am Freitag mitteilte. In Ostdeutschland führt der Arbeitsweg die Menschen meist nach Sachsen oder Sachsen-Anhalt. Die Zahl der Pendler ist nach Angaben der Landesarbeitsagentur seit 2016 relativ konstant. Jeder Vierte arbeite in der Industrie - vor allem im Maschinenbau sowie der Auto- und Metallindustrie.

Die Zahl der Menschen, die zur Arbeit nach Thüringen kommt, lag im vergangenen Jahr bei rund 69 300. Das waren knapp 2000 mehr als im Jahr davor. Jeweils die Hälfte pendle von einem west- und ostdeutschen Bundesland nach Thüringen.

„Wochenpendeln hat nachgelassen. Dafür ist das Pendeln im Tagesbereich normal geworden, weil Wirtschaftsräume zusammenwachsen“, erklärte der Chef der Landesarbeitsagentur, Kay Senius. Die Attraktivität von Arbeitsplätzen habe somit einen großen Einfluss darauf, ob Fachkräfte gewonnen werden können.

Zunehmend arbeiten nach den Angaben der Landesarbeitsagentur auch Arbeitnehmer aus Osteuropa in Thüringen. 2017 seien rund 3700 Menschen vor allem aus Polen, Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Rumänien zur Arbeit in den Freistaat gekommen. Fast die Hälfte von ihnen waren Polen. Wie groß der Anteil der saisonal eingesetzten Erntehelfer aus dem Ausland war, wurde in diesem Zusammenhang nicht genannt.

Thüringens Arbeitsmarkt profitiert von der Nähe zu wirtschaftlich starken Bundesländern wie Bayern, Hessen und Niedersachsen. Traditionell ist in den Regionen entlang der Landesgrenze zu diesen drei Bundesländern die Arbeitslosigkeit am niedrigsten.

Die regionalen Pendlerströme in Thüringen sind sehr unterschiedlich. Arbeitnehmer, die im Weimarer Land, Saale-Holzland-Kreis oder dem Kreis Sömmerda wohnen, fahren zur Arbeit häufig in einen anderen Kreis. Dagegen arbeiten die Erfurter, Jenaer und Nordhäuser in der Regel in ihrer Stadt. Sie haben den geringsten Anteil an Auspendlern.

Die meisten Einpendler mit einem Anteil von mehr als 50 Prozent verzeichnen die Städte Suhl, Weimar und Eisenach. Den niedrigsten Anteil ermittelten die Statistiker in den Kreisen Saalfeld-Rudolstadt, Kyffhäuser und Unstrut-Hainich.

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