Frankfurt am Main:Hessens Arbeitsmarkt bleibt robust: Weniger Arbeitslose

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Trotz konjunktureller Eintrübungen hat sich der hessische Arbeitsmarkt im November sehr robust gezeigt. Noch einmal ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken, wie...

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Trotz konjunktureller Eintrübungen hat sich der hessische Arbeitsmarkt im November sehr robust gezeigt. Noch einmal ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Frankfurt berichtete. Zum Stichtag hatten sich 143 340 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das waren knapp 3200 weniger als im Oktober und 749 weniger als ein Jahr zuvor. Im besten November seit 1991 sank damit die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 4,2 Prozent.

Nach der üblichen Herbstbelebung rechnet Direktionschef Frank Martin für die beiden kommenden Monate aber mit steigenden Arbeitslosenzahlen, da im Dezember und Januar viele Menschen mit Außenberufen gekündigt werden. Auch im Handel fallen nach dem Weihnachtsgeschäft viele Jobs weg.

Aktuell sei bereits die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften in der Industrie und bei Zeitarbeitsfirmen gesunken, berichtet die Direktion. Allerdings gebe es gegenläufige Zuwächse bei verschiedenen Dienstleistern, der öffentlichen Verwaltung oder auch im Gesundheitswesen.

Weiterhin wächst die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen. Für den September wurde die Zahl vorläufig auf 2,68 Millionen geschätzt - rund 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und damit auch über dem Bundesschnitt von 1,6 Prozent.

Im kommenden Jahr dürfte die Beschäftigung insgesamt langsamer steigen (+0,8 Prozent) und die Zahl der Arbeitslosen kaum noch zurückgehen (-0,4 Prozent), wie aus der ebenfalls am Freitag vorgelegten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für 2020 hervorgeht. Die Bereiche Kommunikation, Öffentlicher Dienst, Erziehung und Gesundheit sollten dabei Jobverluste in der Industrie und Finanzwirtschaft ausgleichen.

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) wies auf die Bedeutung von Aus- und Weiterbildung für eine langfristig sichere Beschäftigung hin. Zwar seien in den rund 300 000 neuen sozialversicherungspflichtigen Jobs in den vergangenen fünf Jahren auch 80 000 Helferjobs enthalten. Diese seien aber in einer sich abschwächenden Konjunktur viel stärker bedroht als Fachkräfte.

Der DGB Hessen-Thüringen kritisierte die weiterhin große Zahl von knapp 600 000 Mini-Jobbern in Hessen. Im Weihnachtsgeschäft griffen insbesondere Handel und Gastronomie auf diese Beschäftigungspraxis zurück, erklärte der DGB-Vorsitzende Michael Rudolph. „Leidtragende sind die Beschäftigten, die in prekären Arbeitsverhältnissen stecken. Ein gutes Unternehmen sorgt hier mit Langzeitarbeitskonten vor, um Spitzen abzufangen - das passiert jedoch insgesamt in Hessen noch viel zu selten.“ Rudolph wandte sich gegen eine Anhebung der Geringfügigkeitsgrenze von jetzt 450 auf 550 Euro.

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