Frankfurt am Main:Arbeitsmarkt in Hessen erholt sich trotz Corona leicht

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Das Logo der Agentur für Arbeit. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist zum dritten Mal in Folge in diesem Jahr gesunken. Im April registrierte die Arbeitsagentur im Land rund 188 000...

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist zum dritten Mal in Folge in diesem Jahr gesunken. Im April registrierte die Arbeitsagentur im Land rund 188 000 arbeitslose Frauen und Männer, wie die Regionaldirektion am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Das waren rund 3000 weniger als noch im März, die Arbeitslosenquote verblieb bei 5,5 Prozent. Der Stichtag für die aktuelle Erhebung war der 13. April.

„Trotz Lockdown und der dadurch wieder steigenden Kurzarbeiterzahlen zeigen sich leichte Erholungstendenzen“, sagte der Leiter der Regionaldirektion, Frank Martin. Die Anzahl an offenen Stellen habe sich in Richtung Vorkrisenniveau bewegt. Bedarf gebe es derzeit insbesondere in den Bereichen Verkehr und Logistik, in den medizinischen Gesundheitsberufen, sowie Mechatronik, Energie und Elektro.

Die Corona-Krise habe den Arbeitsmarkt aber weiter fest im Griff, betonte Martin. „Etwa 38 000 Menschen sind aufgrund der Corona-Pandemie arbeitslos geworden.“ Insbesondere die Gastronomie musste im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Rückgang um 14,3 Prozent bei den Beschäftigtenzahlen hinnehmen. Getroffen hat es auch wirtschaftliche Dienstleistungen oder das verarbeitende Gewerbe. Zuwächse gab es hingegen in der öffentlichen Verwaltung, in der Land- und Forstwirtschaft oder im Baugewerbe.

Auf dem Ausbildungsmarkt zeichnet sich eine Erholung ab. So hätten sich im vergangenen Monat 2000 weitere junge Menschen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz bei den Agenturen gemeldet. Rein rechnerisch stünden sich aktuell fast genauso viele unbesetzte Stellen wie Bewerber gegenüber, sagte Martin. „Ich bin sicher, dass der Ausbildungsmarkt im Lauf der nächsten Monate weiter aufholen kann.“ Noch lagen jedoch sowohl die Zahl der Suchenden (-12,7 Prozent), als auch die Zahl der angebotenen Stellen (-10,1 Prozent) weit unter dem Niveau des Vorjahresmonats.

Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) bezeichnete die Lage weiter als angespannt. „Nur flächendeckendes und rasches Impfen verbunden mit einer intelligenten Öffnungsstrategie kann das Infektionsgeschehen durchbrechen und gleichzeitig den durch Corona gebeutelten Arbeitsmarkt wiederbeleben“, sagte Hauptgeschäftsführer Dirk Pollert am Donnerstag. Gerade bei der Impfgeschwindigkeit gebe es „deutliche Verbesserungspotenziale“. Die hessische Landesregierung solle daher möglichst noch im Mai grünes Licht für Impfungen durch Betriebsärzte geben.

Angesichts der anstehenden Spargel- und Erdbeerernte mahnte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) einen besseren Sozial- und Infektionsschutz für Erntehelfer an. Über 4000 von ihnen seien im vergangenen Frühjahr ohne Kranken- Arbeitslosen- oder Rentenversicherung auf den hessischen Feldern gewesen. „Wenn die Zustände weiter menschenunwürdig bleiben, dann finden wir bald niemanden mehr, der auf deutschen Feldern arbeiten will“, sagte Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen.

© dpa-infocom, dpa:210428-99-390632/3

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