Düsseldorf:Arbeitsagentur NRW rechet mit mehr Kurzarbeit im Januar

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„Agentur für Arbeit“ hängt über dem Eingang der Bundesagentur. (Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie und der Lieferengpässe in vielen Bereichen der Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit im...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie und der Lieferengpässe in vielen Bereichen der Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit im Januar die Kurzarbeiterregelung in NRW wieder häufiger genutzt werden müssen. „Wir hoffen aber, dass der Anstieg nicht so stark ist“, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Torsten Withake, am Freitag in Düsseldorf. Seit Februar war die Kurzarbeiterquote in NRW kontinuierlich zurückgegangen.

Trotz dieser Befürchtung zog Withake insgesamt eine positive Bilanz der Entwicklung in den vergangenen Monaten. Seit Februar habe sich der Arbeitsmarkt in NRW schrittweise von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Mit rund 657.000 Personen habe die Zahl der Arbeitslosen im November das drittniedrigste Niveau für diesen Monat seit 1992 erreicht. Noch besser war die Entwicklung bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen. Sie habe im September in NRW sogar „zum historisch ersten Mal die Zahl von 7,2 Millionen versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern überschritten“.

Sorgen machen Withake allerdings der wieder zunehmende Fachkräftemangel und die parallel steigende Zahl der Langzeitarbeitslosen. „Wir sehen aktuell, dass die Arbeitsmarktchancen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss erkennbar sinken, was sich auf die Langzeitarbeitslosigkeit auswirkt.“

Die nordrhein-westfälische DGB-Vorsitzende, Anja Weber, wies auf den hohen Anteil der Un- und Angelernten bei den jungen Erwerbstätigen hin. „Fast jeder fünfte junge Erwachsene in NRW verbleibt dauerhaft ohne jede berufliche Qualifikation.“, klagte sie. Langzeitarbeitslosigkeit sei für diese Frauen und Männer meist vorprogrammiert. Hier müssten die Aus- und Weiterbildungsangebote zielgenauer werden.

Auch der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände NRW, Arndt Kirchhoff forderte „passgenaue Weiterbildungsangebote für bildungsferne Zielgruppen oder Fördermaßnahmen für Schulabgänger mit Lernlücken“. Gleichzeitig plädierte er aber auch dafür, mehr Fachkräfte im Ausland - etwa im asiatische Raum - anzuwerben. Der sich abzeichnende Fachkräftemangel lasse sich nicht allein mit Menschen aus Deutschland bewältigen.

© dpa-infocom, dpa:211217-99-421571/2

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