Düsseldorf:Arbeitsagentur hofft auf Erholung des Arbeitsmarktes

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Der Schriftzug der Bundesagentur für Arbeit steht vor einem Logo der Bundesagentur. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Nach dem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen in NRW durch die Corona-Krise hofft die Bundesagentur für Arbeit auf eine rasche Verbesserung der Situation...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Nach dem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen in NRW durch die Corona-Krise hofft die Bundesagentur für Arbeit auf eine rasche Verbesserung der Situation schon 2021. „Wenn weiter verhindert werden kann, dass die Wirtschaft einen substanziellen Schaden durch die Pandemie erleidet, erwarten wir, dass Konjunktur und Arbeitsmarkt im kommenden Jahr zügig wieder auf die Beine kommen“, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW, Torsten Withake, am Donnerstag in Düsseldorf. Allerdings werde es wohl bis 2022 dauern, wieder das Vorkrisenniveau zu erreichen.

Corona hinterließ in diesem Jahr deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung im Juli waren in NRW fast 794 000 Menschen arbeitslos gemeldet, 22,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote blieb im Gesamtjahr mit 7,4 Prozent dennoch weit von den Negativrekorden früherer Jahre entfernt. In den vergangenen 13 Jahren war die Quote nur 2018 und 2019 niedriger.

Die Pandemie stoppte in NRW zwar den seit Jahren kontinuierlichen Anstieg sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, doch zu Entlassungen im großen Stil kam es nicht. Im Juli lag die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten lediglich rund 12 000 Personen oder 0,2 Prozent unter dem Vorjahr. Zu verdanken sie dies dem massiven Einsatz von Kurzarbeit, sagte Withake.

Der Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen, Arndt Günter Kirchhoff, betonte angesichts der Zahlen, 2020 sei das „wirtschaftlich schwierigste Jahr seit dem Zweiten Weltkrieg“ gewesen. „Aktuell wird die Situation durch den erneuten Lockdown noch einmal verschärft“, sagte Kirchhoff. Er mache sich große Sorgen um die Existenz vieler Unternehmen. Für eine nachhaltige Stabilisierung des Arbeitsmarktes seien deshalb positive und nachhaltige Perspektiven für die Unternehmen notwendig.

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes NRW, Anja Weber, betonte, dass vor allem Menschen im Niedriglohnbereich, Minijobber sowie Soloselbstständige von der Pandemie hart getroffen worden seien. „Deren Sicherungslücken müssen wir schließen“, verlangte sie und plädierte für eine Soforthilfe von 1000 Euro für besonders Betroffene aus dem Rettungsschirm der Landesregierung.

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